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Ventile einstellen -> Fragen hierzu

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#1 Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 28. Mär 2021, 15:49

Grüßt euch,

heute war es endlich warm genug draußen, damit man sich an das Ventile kontrollieren machen konnte.
Ergebnis war, dass die Auslassventile eingestellt werden müssen. Und da machte ich erstmal Schluss. Links ins Ventil bekomme ich die 0,20iger Blattlehre nur sehr schwer rein. Tippe mal, dass ich hier 0,18 oder dergleichen habe. Mein Werkzeug war wohl nicht ausreichend, da es denke ich Sinn macht den Ist Zustand genau zu ermitteln um mittels Bügelmessschraube dann den jetzigen Chim gegen einen um diese Differenz dünneren auszutauschen, richtig?
Ich schaue gerade im Netz ob ich da was zu finde was den Bereich genau abdeckt.
Dann ist ja das Thema, dass man aufpassen muss, dass einem bloß die Steuerkette nicht überspringt. Kann man also die Einlassnockenwelle drin lassen und ich somit nur die Auslassnockenwelle entnehme und aufpasse, dass die sich dann nicht beim Entnehmen überrutscht?

Ggf. könnt ihr mir hierzu nochmal mit Tips dienen.

Vielen Dank schonmal an dieser Stelle ;)
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#2 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von caddy » 28. Mär 2021, 18:37

Da finde ich das Suzuki Gs 500E System richtig freundlich. Ventil mit dem Drücker runter, Shim wechseln und Ventil entspannen, fertig ;D .
Was meinst du mit überspringen :? willste Kurbelwelle und Nockenwelle solange auf Spannung halten/fixieren :? Hab sowas mal beim Steuerriemen wechseln probiert und ging schief.
Würde auf die Markierungen einstellen, Kettenspanner entlasten und Nockenwelle raus. Nehme an das du innenliegende Schims hast. Einbau andersrum und wenn der Spanner seiner Bestimmung entspricht mehrfach die KW drehen und kontrollieren ob die Markierungen stimmen.
Anders kann ich dir leider nicht helfen.

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#3 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 28. Mär 2021, 20:22

An der Roadwin steht mir das bald auch bevor...

An mehrzylindrigen Maschinen habe ich es mehrfach gemacht, bei dem Einzylinder hier ist das wohl systematisch fast das gleiche Thema. Für nen Mehrzyinder sind solche Youtube-Videos wie das hier ganz hilfreich: (für URL bitte einloggen)



Steuerkette / Steuerzeiten:
Bekanntlich entspannt man erst mal die Steuerkette, bevor man die Nockenwellen ausbaut. Bei der Roadwin läßt sich die Steuerkette über die mittige Schraube im Spanner entspannen. Im gezeigten Video (zu einem Triumph Dreizylinder) wurde der Spanner dagegen direkt ganz ausgebaut, was bei der Roadwin ohne Anlasserausbau m.E. nicht ginge. Ich hab bei der Kette auch immer Sorge, dass ich nach Ausbau der Nockenwellen die Steuerzeiten verstelle. Mein Bruder (Zweiradmechaniker) beruhigt mich da immer. Man soll einfach die KW auf OT-Markierung stellen und auch darauf achten, dass der Kolben auf OT ist (läßt sich z.B. einfach über nen Stift (Schraubendreher oder so), der durchs Kerzenlock eingeführt wird, erkennen. Dann seien die Ventile entlastet und man kann sich dann die Markierungen auf den Nockenwellenrädern merken. Nach Ausbau der Nockenwellen einfach wieder so ausrichten... Hier hilfreich sind z.B. die Tutorials von ZAMS Channel (ab ca. Minute 39): (für URL bitte einloggen)

Nach Wiedereinbau der Nockenwellen dreht ZAMS (sinnvollerweise) den Motor erstmal per Hand durch, um zu checken, dass die Steuerzeiten nicht daneben liegen. Wären sie (grob) falsch, könnten Ventile auf dem Kolben aufschlagen. Mit der Hand durchgedreht, würde man das sofort spüren.


Shims:
Aufgrund der Messung des Ventilspiels (bei kaltem Motor und ca. 15-20 Grad Umgebungstemperatur) weiß man ja jetzt, wieviel dünner der neue Shim sein muss. Bevor man jetzt einfach nur auf die Zahlenwerte des alten und neuen Shims vertraut, sollte man beide mit der Mikrometerschraube überprüfen. Shims könnten auch mal anders ausfallen... Dann die Tassen raus nehmen und den darin liegenden Shim austauschen.

Zum zusammen bauen alles gut ölen!


Nur eine Nockenwelle ausbauen?
Bei Dir stimmen ja die Einlassventile noch, daher stellt sich die Frage, ob man nur die Auslassnockenwelle ausbauen kann. Bei der Roadwin sollte dies meines Erachtens funktionieren, weil es ja zwei getrennte Lagerböcke gibt. Aber Du wirst ja berichten...



Viel Erfolg



fr

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#4 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 30. Mär 2021, 21:12

Ich habe ja nur eine 0,20mm Fühlerlehre gehabt und nun traf noch eine 0,16 , 0,17 und eine 0,18mm. Denke somit kann ich sicher recht gut einschätzen wie dick der Chim sein wird. Das Video hat es sehr gut gezeigt und ich denke nun, dass ich weiß, was mich erwartet.
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#5 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 2. Apr 2021, 15:44

Ich war erfolgreich :-)

Los ging es nachdem der OT eingestellt wurde....
DSC01180.jpg


DSC01182.jpg


DSC01185.jpg


DSC01186.jpg



DSC01188.jpg


Die Nockenwelle:
DSC01191.jpg


DSC01194.jpg


Das hat uns Honda bzw. Daelim schön und einfach gemacht, dass wir immer sehen können was oben ist,- mit Loch und auch den Markierungen die zum Gehäuse fluchten müssen.

Blick auf die Tassen. Das überschüssige Öl habe ich mit einer Pipette umverteilt:
DSC01198.jpg


Hier schaut man auf die Chims die in den Tassen hängen geblieben sind:
DSC01201.jpg


-- Automatische Zusammenführung - 2. Apr 2021, 16:49 --

Die Tassen bekommt man prima mit einem Magneten heraus.
DSC01202.jpg



Blick auf die Ventile. Die neuen Chims sollen mit der Zahl nach oben da eingelegt werden:
DSC01203.jpg


Beim messen vom alten Chim:
DSC01206.jpg


Das Chim Set von Daelim:
DSC01208.jpg


Kontrolle der neuen Chims, denn die Maßhaltigkeit muss da überprüft werden. Der von mir eingesetzte Chim war in der Tat etwas dünner als angegeben.
DSC01209.jpg


Oben die jeweiligen alten unten neu neu gewählten Chims:
DSC01210.jpg


Die neuen Chims eingesetzt:
DSC01211.jpg


Tassen wieder aufsetzen....
DSC01212.jpg


Sitzt:

DSC01214.jpg


-- Automatische Zusammenführung - 2. Apr 2021, 17:00 --

Wo ich am meisten dran lernen musste war der Steuerkettenspanner. Ich bekam patu die Kettenspannung nicht von runter, weil ich die Schlitzschraube nicht sehen konnte, da sie tief versenkt ist. Daher baute ich ihn ganz aus.
An meinem neuen sah ich ein hilfsreiches Werkzeug dran stecken und das sich da ein Schlitz dran befindet. Das Tool hebe ich mir natürlich auf.

DSC01218.jpg

DSC01219.jpg

DSC01220.jpg



Zurück zum Zusammenbau. Die Einlassnockenwelle oder so nicht zu bewegen klappte nicht. Ob man beide Ventile einstellen muss oder nicht ändert nichts am Aufwand, weil man anschließend wider alles in Flucht bringen muss.
Man muss eben schauen, dass die Welle immer an der OT Markierung ist, weil das sich beim bewegen der Kette immer wieder verstellt und dann muss man die Nockenwellen immer wieder sich ansehen ob die Markierungen fluchten und das Loch oben ist und wenn das nicht so ist, nahm ich die lose in die Lagerschalen gelegte ausgebaute Nockenwelle heraus, drehte z.B. die Einlassnockenwelle um einen Zacken weiter bzw. auch von der Auspasswelle bis die Markierungen mit dem Gehäuse fluchteten und unten an der Welle OT stand. Man muss halt immer schauen ob man mit der Bewegung an der Kette wieder die Welle verstellte ( war meist so), dann wieder OT an der Welle einstellen und schauen, ob die Nockenwellen richtig liegen. Ein zacken weiter, also zu weit, hat man deutlich an den Markierungen sehen können. das war echt doch sehr einfach und gut gemacht.

DSC01222.jpg



Und es war tatsächlich der kleine Holperer beim Start im Motorlauf weg bei ersten Start wieder. Gut, kann auch Zufall sein,.... ich werde es sehen :-)
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#6 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 3. Apr 2021, 13:33

Hallo Manuel.

Da ist in der Tat ja einiges durcheinander geraten. Mit ein wenig Fantasie kann sich aber jeder zusammenreimen, wie es zu tun ist. So wie es aussieht, war es ja völlig unproblematisch die eine Nockenwelle sitzen zu lassen, wo das Ventilspiel noch in Ordnung war. Das ist natürlich schön gemacht von Daelim, dass die Lagerböcke für die beiden Nockenwellen getrennt sind.

Zum Kettenspanner habe ich es so verstanden, dass die Kreuzschlitzschraube nur eine Abdeckschraube ist. Den Rest habe ich nicht verstanden. Das gezeigte "Plättchen" kenne ich von anderen Spannern als Blockierwerkzeug, um den Spanner festzusetzen. Vielleicht sagst Du dazu noch mehr oder zeigst sogar noch Bilder.

Bei der Nockenwellenkette würde ich diese auf der im Motor verbleibenden Nockenwelle mit nem Kabelbinder fixieren, um zu verhindern, dass ich sich was verstellt.

Hab das ja wohl auch bald zu tun und wenn bei jetzt 16 - 17.000 km das Ventilspiel nicht mehr stimmt (bei 10 tkm hatte es bei der Kontrolle noch gepaßt.


Danke für die bebilderte Anleitung




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#7 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 11. Mai 2021, 23:57

Hier mal meine jüngsten Erfahrungen:

Bei 20.000 km habe ich an der Roadwin VJF RFi vom Neffen auch das Ventilspiel kontrolliert. Es gibt ja zwei OTs und generell gilt ja, dass man beim "richtigen OT" Einlass und Auslass messen kann (und soll). Beim richtigen OT stehen die in den Nockenwellenrädern vom Manuel auf seinen Fotos gezeigten Rundlöcher ja oben. Man kann sich also wirklich nicht vertun.

Komisch war:
...bei meiner Roadwin (die vom Neffen) war das Spiel beim Auslass perfekt (0,20) und beim Einlass rechts auch perfekt (0,15). Aber beim Einlass links war kaum Spiel vorhanden (ca. 0,04). Gelaufen ist die Maschine damit einwandfrei. Dann kam das Gemisch wohl hauptsächlich über das rechte Ventil in den Brennraum.

Noch komischer war:
...dass beim zweiten OT die Werte für die Einlassseite gestimmt haben. Von daher war ich extrem verunsichert, ob das Ventilspiel gfs. doch anders zu kontrollieren sei. Sollte ich also dem üblichen Vorgehen vertrauen, dass man beim richtigen OT Einlass und Auslassventile einstellt? Habe ich dann letztlich so getan und das Spiel korrigiert, also beim richtigen OT. Dennoch komisch, dass beim anderen OT die Werte vom linken Einlass so viel anders waren, als wie bei der richtigen Messung. Und noch komischer war, dass die Werte beide perfekt waren, wenn ich beim falschen OT gemessen habe....

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#8 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 12. Mai 2021, 10:10

Kann ja auch sein, dass da schon damals was durch die Qualitätskontrolle rutschte und das Ventil werksseitig falsch eingestellt war. Kannst ja froh sein, dass es noch nicht in den Zylinderkopf eingeschlagen ist.

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#9 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 4. Aug 2021, 14:52

fermoyracer hat geschrieben:Hier mal meine jüngsten Erfahrungen:...

Komisch war:
...bei meiner Roadwin (die vom Neffen) war das Spiel beim Auslass perfekt (0,20) und beim Einlass rechts auch perfekt (0,15). Aber beim Einlass links war kaum Spiel vorhanden (ca. 0,04). Gelaufen ist die Maschine damit einwandfrei. Dann kam das Gemisch wohl hauptsächlich über das rechte Ventil in den Brennraum.

Noch komischer war:
...dass beim zweiten OT die Werte für die Einlassseite gestimmt haben. Von daher war ich extrem verunsichert, ob das Ventilspiel gfs. doch anders zu kontrollieren sei. Sollte ich also dem üblichen Vorgehen vertrauen, dass man beim richtigen OT Einlass und Auslassventile einstellt? Habe ich dann letztlich so getan und das Spiel korrigiert, also beim richtigen OT. Dennoch komisch, dass beim anderen OT die Werte vom linken Einlass so viel anders waren, als wie bei der richtigen Messung. Und noch komischer war, dass die Werte beide perfekt waren, wenn ich beim falschen OT gemessen habe....

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Hier mal ein Nachtrag aus der Praxis:
Der Neffe hatte nach korrektem Einstellen des Ventilspiels eine spürbare Verbesserung der Motorleistung. Er berichtete, dass an einer bestimmten Stelle, wo es leicht bergauf geht, die Daelim jetzt schneller die Steigung hoch kommt. Damit dürfte auch die Praxis bewiesen haben, was so ein (viel) zu geringes Spiel bei auch nur einem der beiden Ventile ausmachen kann...


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ManuelGoe

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#10 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 29. Aug 2021, 08:59

Leider finde ich gerade den Beitrag nicht, wo wir Details zu Ventileinstellintervallen zusammen tragen. Daher mal hier:



Motorrad = Daelim VJF 125 Roadwin RFi:


Ventile bei 27.300 km erneut eingestellt:
- Seit letzter Einstellung knapp (erst) 7.000 km gefahren
- Einlaß links im Maß, Einlaß rechts mit 0,07mm Spiel deutlich unterhalb der 0,15 +-0,02mm
- Auslaß beide (immer) noch im Toleranzbereich von 0,20+-0,02mm

Daher:
Wir haben alle Ventile auf Sollmaß Richtung obere Grenze (also Richtung 0,17mm für Einlaß und 0,22mm für Auslaß) eingestellt.

Auffälligkeit:
Nachdem bei der letzten Einstellung vor rd. 7.000 km das linke Einlassventil nur 0,04mm Spiel hatte, war es diesmal das rechte Einlaßventil, welches deutlich unter Maß war.

Vermutung:
Mein Neffe ist noch ein Jugendlicher, der mit Sicherheit immer, wo es geht, Vollgas fährt. Die Belastung des 125er Motörchens ist schon eine ziemlich hohe. Dies und vermutlich auch ein (z.B. ggü. Japanern) eventuell nicht so hochwertiges Material im Ventilbereich (Sitz und Ventil) könnten die Gründe für den hohen Verschleiß sein.

Roadwin oft Probleme mit Ventilspiel:
Ich beschäftige mich erst seit rd. 2,5 Jahren mit Daelim intensiver, weil damals meine ältere Tochter eine Daelim VT bekommen hatte. Für die andere Tochter musste es etwas sportlicheres sein und daher hatten wir auch noch eine vollverkleidete Roadwin RFi gekauft. Im Rahmen des Kaufs war mir schon aufgefallen, dass es so manche RFi mit Motorschaden gab. Seitdem beschäftigt mich das Thema. Oftmals konnte ich feststellen, dass es Kompressionsthemen gab oder Schäden im Ventilbereich. Soweit ich dies überblicken kann, dürften so manche Schäden darauf zurück zu führen sein, dass schon eine nennenswerte Anzahl von Leuten die Ventilspielkontrolle nicht ernst nehmen.

Oft keine Ventilspielkontrolle:
Vor dem Kauf unserer RFi, aber auch danach (für andere aus der Familie) hatte ich Verkäufer u.a. auch nach der letzten Inspektion gefragt. Vor allem hatte ich immer gefragt, wann die letzte Ventilspielkontrolle gewesen ist. Erschreckend oft (sogar sehr oft) konnte man mir dazu nichts sagen. Oft wurde da seit "Ewigkeiten" nichts gemacht oder man war zwar in der Werkstatt, aber da wurde eher nur repariert (Bremsen, Kettenkit...).

Daher:
Wenn jemand seine RFi "ran nimmt", wie dies sicher bei Jugendlichen gerne der Fall sein dürfte, sollte das Ventilspiel öfters kontrolliert werden. Daelim gibt 4.000 km als Intervall vor. Ob das jetzt nötig ist, muss jeder selber wissen. Aber zumindest bei jugendlichen Heizern würde ich nicht bis 10.000 km warten, wie ich es bisher für akzeptabel hielt.

Zur Kontrolle:
Diese ist schnell gemacht. Der Tank muss runter und dann ein paar Kabel ausgesteckt werden und schon ist man soweit, dass man den Ventildeckel aufmachen kann....




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#11 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von S3-Nobbi » 29. Aug 2021, 10:49

Hallo Robert, das ist einfach Klasse, wie es von Dir beschrieben wird! :!: Auch für die "Rollerfraktion" kann ich nur empfehlen, diese Thematik ernst zu nehmen! In der Garantiezeit sowieso. Wer an dieser Stelle Geld sparen will, der spart an der falschen Stelle!!! :x Bei solch utopischen Zahlen von 40.000 oder gar 55.000 Km, ohne Kontrolle oder Einstellung, fehlen mir einfach die Worte. Ich habe nun die 4.000 auf 6.000 Km erweitert, um zu kontrollieren, bzw. ein zu stellen. Das halte ich noch für vertretbar, werde es aber dann auch so durchführen! :!: Wer länger Spaß an seiner Daelim haben möchte, dem empfehle ich dringend, dies auch so zu handhaben. Herzliche Grüße und bleibt gesund, Nobbi. ;)

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#12 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 29. Aug 2021, 10:55

Naja ich habe ja hier alles genannt und auch bebildert. Wer da nicht mal nach sieht kann früher oder später mal Schiffbruch erleiden. Meine Kiste lief auch um die 15k km und war ja auch nur minimal, was ich anpassen musste. Trotzdem ist es besser rechtzeitig mal nach zu sehen.

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#13 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von fermoyracer » 29. Aug 2021, 13:45

Manuel:
Ich halte Dich für etwas weniger wild als meinen Neffen. Der fährt meistens mit anderen 125er Fahrern und da geht es oft ums Kräfte messen. Da werden die Dinger sicher gut ran genommen...

48er Kettenrad (statt 46er original):
Hier hat er heute die erste Probefahrt gemacht. Bisheriger Eindruck:
1. Die Gänge lassen sich viel besser ausdrehen, sie dreht insgesamt besser
2. Sie hat an Endgeschwindigkeit verloren (ca. 5 km/h oder sogar etwas mehr), weil sie jetzt schneller im roten Bereich hängt
Jetzt wird er das Ganze mal mit seinen Kumpels testen. Sofern sie im 5. Gang jetzt aber sauber ausdreht (vorher nicht wirklich mit dem höheren Hinterreifen), schwant mir aber auch, dass die RFi nochmals mehr ran genommen wird.

Nockenwellenbild:
Ich habe da schon einige (von anderen Herstellern) gesehen. Auch welche, wo es an den Nocken Pitting gab. Dies aber meist bei höheren Laufleistungen. Bei der RFi sahen beide Nockenwellen noch absolut top aus.

Und noch was zu Steuerzeiten:
Hier war ich bisher arg ängstlich, was das versehentliche Verstellen anbelangt. Beim ersten Mal Ventile nachstellen konnte die Auslassnockenwelle drin bleiben und wir hatten die Kette daran fixiert (Kabelbinder). Der Kettenspanner für die Nockenwellenkette war entspannt und nach Wiedereinbau der Einlaßnockenwelle passte wieder alles mit den Steuerzeiten.

Gestern aber hatte mein Neffe zuerst die Auslassnockenwelle ausgebaut und leider hatte sich der Kettenspanner selbständig gemacht (trotz Sicherungsblech). Wir hatten dies aber zunächst nicht bemerkt. Erst beim manuellen (also so, wie man es immer nach Arbeiten am Ventiltrieb machen soll) Durchdrehen des Motors gab es einen Widerstand. Da gleichzeitig ein Stück Kabelbinder in den Steuerschaft gefallen war, dachten wir zuächst, dass dies die Kette blockiert. Also den Lima-Deckel ab und den Kabelbinder rausgefischt. Das war es aber nicht, was blockiert hatte. Die Lösung war, dass die Steuerkette unten am Motorritzel übergesprungen war.

Aber alles kein Problem. Die RFi ist in dem Punkt super konstruiert. Nicht nur, dass die Nockenwellenräder an einer Stelle je ein Loch haben, das nach oben zeigen muss. Es gibt zusätzlich auch noch auf jedem Rad zwei Striche, die mit dem Gehäuse fluchten müssen. Daher also das Schwungrad auf OT gestellt und die Nockenwellen schlicht neu ausgerichtet. Das ging sehr einfach nach einigen Versuchen.


Fazit bisher:
Sportlich bewegt, frißt die RFi "Ventilspiel". Wir verstehen jetzt besser, warum Daelim eine Ventilspielkontrolle alle 4.000 km vorgibt. Sie scheint für die Fraktion der "Heizer" sinnvoll zu sein. Beim Neffen werden wir wohl jetzt alle 5 oder 6tkm kontrollieren. Und weil unser Manuel das hier alles super toll mit Bildern beschrieben hat, sollte das Thema seinen Schrecken auch für nicht so versierte Schrauber verloren haben.



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#14 Re: Ventile einstellen -> Fragen hierzu

von ManuelGoe » 29. Aug 2021, 14:23

Ich fahre sie aber auch aus. Bei 11500upm wird auf den 5 Gang geschaltet.

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