Wie Tankdeckel öffnen?

[Hendlbrüsterl125]

Hallo zusammen

Erster Tag, gleich ein Problem!
Da meine Daystar jetzt doch etwas länger beim Vorbesitzer rumstand und dieser laut eigenen Angaben nur einmal getankt hatte, bekomme ich den Tankdeckel nicht auf!
Habe hier gelesen das die schon nach kurzer Zeit festgammeln durch Ethanolbemischung im Sprit.
Habe keine Ahnung wie das aufschießen eigentlich ablaufen sollte...ist der Schlüssel nur um 90° drehbar oder sollte der 180° drehbar sein?
Auch fühlt es sich für mein Empfinden zu leicht an beim drehen, kein Widerstand spürbar. Soll man nach drehen des Schlüssels noch irgendwie drücken??
Möchte keine rohe Gewalt anwenden, habe jetzt mal das Schloss mit Kriechöl geflutet...

Was gibt es noch für Tricks?...sanfte Schläge brachten bis jetzt nichts...

Ein Verzweifelter...der gerne Tüv machen würde...und tanken möchte...;-)

[Riemendreher]

Hallo Rudi

Dann versuche ich mal dem Verzweifelten zu helfen.
Es ist richtig daß du den Schlüssel ohne Widerstand 90° nach rechts drehen kannst.Dabei sollten sich zwei Schließkeile welche innen am Stutzen vom Tank einrasten zurückziehen.
Wenn sich der Schlüssel drehen läßt,wird dieser Schnappmechanismus verklebt sein.
Ich würde den Schlüssel nach rechts drehen und mal Druck auf den Deckel ausüben und etwas hin und herwackeln.Vielleicht löst er sich dann.
Zum verschließen wird er nur kräftig in der richtigen Stellung(Pfeil) auf den Stutzen gedrückt wobei sich der Schlüssel von selbst wieder in die Ausgangsstellung dreht.

Viel Erfolg
Gruß Volker

[chopper15]

Hast du den Original oder einen nachgemachten Schlüssel?

[Riemendreher]

Ich denke wenn der Schlüssel nicht original oder schlecht nachgemacht ist,würde sich der Schließzylinder nicht ohne Probleme 90° drehen lassen.
Meine Vermutung ist darum daß dieser Verriegelungsmechanismus der durch Druck auf die Dichtfläche die zwei Schließkeile freigibt und durch das Drehen des Schlüssels diese wieder zurückgleiten läßt aus irgendeinem Grund klemmt.
Bleibt zu hoffen daß das Kriechöl über den Schließzylinder diesen darunter liegenden Mechanismus überhaupt erreicht :?
Da ich aber den Deckel noch nie offen hatte,weiß ich nicht wie es da drin aussieht.Robert hatte seinen ja schonmal zerlegt wenn ich mich recht entsinne.

Gruß Volker

-- Automatische Zusammenführung - 16. Mär 2023, 20:17 --

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[easyrider69]

So habe ich das gemacht:

Benzin ablassen
Tank abbauen (muss aber nicht)
Dann nimmst du einen Haarföhn und machst den Deckel warm und drehst und drückst am Deckel und dann sollte der irgendwann aufgeben da die Verharzung weich wird durch die wärme.
Kein Heizfön nehmen !!!!!! :shock:

Benzin ablassen ist eine reine Vorsichtsmaßnahme sonst ist dein Deckel eventuell das kleinste Problem.

Gruß easy

[fermoyracer]

Benzin ablassen und dann erwärmen?

Das finde ich nicht ungefährlich, weil sich im Tank dann Dämpfe befinden und die durch die Wärme gefährlich werden könnten. Wenn man so was macht, dann den Tank besser mit Wasser füllen.

Ja, ich hab den Deckel schon bei ner VT (ist identisch) mal aufgemacht und ich hatte daneben bei ner Roadwin (anderer Deckel) ein ähnliches Thema. Der Schließmechanismus im Tank war aufgrund ewig langer Standzeit so verrottet, dass die beiden Schließen sich nicht mehr bewegt hatten. Bei der Roadwin hatte ich dann mit Gewalt das Schloss entfernt und dann konnte ich den Mechanismus von oben erreichen und mit nem Schraubendreher bewegen.

Bei der Daystar ist das anders als bei der Roadwin. Daher finde ich die Idee mit dem erwärmen erst mal sehr gut. Dies auch, weil Deine Maschine ja noch nicht so alt ist und das ggf. hilft. Wenn es nicht hilftdann halt den Tankdeckel aufmachen. Das ist möglich...



fr

[chopper15]

Habe nur zwei Nachschlüssel für meine VT, hab mir beim Tanken immer einen abgebrochen, der Schlüssel ließ ich komplett drehen aber der Tankdeckel wollte nicht aufgehen, brauchte manchmal 3 Minuten bis ich ihn offen hatte. Dann habe ich gemerkt das ich den Schlüssel nur leicht nach oben ziehen muss und der Tankdeckel geht seit dem ganz einfach auf.

[Hendlbrüsterl125]

Erstmal Danke für die verschiedenen Angehensweisen und Vorschläge!

Wollte erst keine Gewalt anwenden, auch wollte ich den originalen Schlüssel nicht abbrechen.
Es kommt immer anders...

Nach abschrauben des Höckers für Tankuhr und Tankdeckel und beiseite legen (Kabel vom Scheinwerfer kommend gerade so kurz das es nicht aus der Haltklammer am Rahmen genommen werden kann) alles probiert was so vorgeschlagen wurde oder mir noch in den Sinn kam....nichts brachte Erfolg!

Da ja beim drehen des Schlüssels so gar kein Widerstand zu spüren war, Caramba, WD40 und das gute Esso Nähmaschinenöl nichts brachten...sanfte Schläge und ein Föhn mit anschließendem Ziehen-Drücken nichts brachten...half nur noch...der Dremel!... :shock:

Schlossabdeckung abgesägt, rund ums Schloss das Abdeckbleck aufgesägt. Darunter kommt eine Gummiabdeckung, ein O-ring und der Haltering des Schlosses zum Vorschein.
Schließzylinder raus und mal in das Loch gelugt...am Boden sieht man durchgehend eine Feder, diese mit gewinkelter O-Ring Spitze und Spitzzange rausgepopelt...ein paar leichte Schläge mitm Gummihammer und man sah die Schließzungen ein wenig nach innen wandern...auch diese mitm Spitz zurückgezogen,gleichzeitig gedrückt und der Deckel war offen!

Nun habe ich mir einen neuen Deckel bestellt... ;D

Habe mir die Teile mal angeschaut, werde den neuen Deckel also die Mechanik unter dem Zylinder, über die Spalten neben den Schließzungen mit einer Spritze ordentlich fetten. Auch die Schließzungen bekommen auf der Kontaktseite zum Stutzen etwas Graphitfett...kann ja nicht schaden.

[Riemendreher]

Moin Rudi


Erstmal danke für die Rückmeldung !!
Na das war ja 'ne ziemliche Notschlachtung.Aber entscheidend ist ja immer was hinten rauskommt :?
An deiner Stelle würde ich aber auch die Ursache des Übels angehen und den Sprit austauschen.Da wir nicht wissen was der Vorbesitzer getankt hatte,bist du dann auf der sicheren Seite.
Auf keinen Fall würde ich diese E10 Plörre tanken.Bei einem Verbrauch von ca 3 Litern/100 km ruiniert es Niemand wenn man den hochwertigen Sprit(Super+,Ultimate....) tankt.Dieser Kraftstoff ist einfach standfester und weniger hygroskopisch(wasseranziehend) und bildet somit bei langen Standzeiten keine Essigsäure.

In deiner Vorstellung schreibst du ja daß du sie mit neuer Batterie wiederbelebt hast.Also gehe ich mal davon aus daß die Maschine wenigstens läuft.Trotzdem wäre ein Öl- und Filterwechsel für mich obligatorisch denn Öl altert ja auch im Stand.Luftfilterkontrolle und Kontrolle der Kurbelgehäuseentlüftung können auch nicht schaden,nicht daß sich darin ein Insektenhotel befindet.
Weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen :)

Gruß Volker

[fermoyracer]

...dies klingt danach, als wenn Du nicht ganz unerfahren beim schrauben bist. Wenn Dein Schloß noch intakt ist, kannst Du das auf den neuen Tankdeckel umbauen. Ich hatte dafür die unten am Tankdeckel umgebördelte Kante vorsichtig "zurück gebördelt", die Abdeckung abgenommen und den Zylinder umgesetzt. Dann die Abdeckung wieder drauf, wieder umgebördelt und alles war prima. Wenn es Dir aber egal ist, zwei Schlüssel zu haben (mir war es nicht egal), dann kannst Du Dir den Aufwand natürlich schenken.

In jedem Fall aber schön, dass Du den Deckel öffnen konntest. Die Daystar ist ein tolles Wiedereinsteiger-Gefährt, auch wenn sie schwer und ein wenig lethargisch im Vergleich zu leichteren 125ern ist.



fr

[Hendlbrüsterl125]

Aalsooo...der Deckel kommt bereits morgen mit der Post...für 15 Ökn ausm amazonas noch erträglich... :D

Öle, Filter und Zündkerze werden kompromisslos erneuert da ja noch das Einfahröl drinnen, dazu die lange Standzeit...
Gibt es da noch andere Filterhersteller ausser diese Hyperflow?

Ritzel und Kettenspanner werden überprüft (Danke für den Tipp!)

Auch der Tipp mit der Kontrolle ob sich irgendwo Lehmbaumeister eingenistet haben ist sehr gut, hätte ich nicht daran gedacht obwohl ich es von meinen anderen Bikes eigentlich gut kenne...hatte mal ein Wespennest im offenen Luftfilter einer Peugeot 55C von 1949 die lange als Musseumsstück in der Werkstatt stand und eines im Rahmen unter der Sitzbank eines Vesparollers...so gross das der komplette Raum samt Vergaser zugebaut war! Aber alles unbewohnt zum Zeitpunkt des Entdeckens... :) ;D

E10 kommt mir in keines meiner Fahrzeuge.
Gut das ja kaum noch alter Sprit im Tank ist. Hab nach öffnen des Deckels mit der Schwanenhals-Kamera in den Tank gelinst zur Kontrolle.
Nichts auffällig, kein Dreck, Rost, Fremdteile dgl.

Sooo...frischer Kaffee ist in der Kanne, hab Böcke zum Schrauben...ab in die Werkstatt!

Wünsche Euch allen einen schönen Freutag... ;D