17. Mai 2009, 13:39
Hallo,
ich möchte mich dem Günny voll und ganz anschliessen.
Meine VS ist ja (bis auf die Optik) praktisch zu 100 Prozent mit der VC identisch.
Die Kiste läuft (trotz meiner Sumo-Ringer-Statur

) mit ordentlich "Anlauf" auf gerader Stecke etwas über 100 km/h.
Und das ist auch genau das, was man von einer ordentlich eingefahrenen und fachmännisch gewarteten 125er erwarten kann, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Was da in diversen Foren an angeblich erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten zusammenphantasiert wird, ist stets mit Vorsicht zu geniessen.
115 bis 125 km/h sind für alle Viertakter, egal welcher Marke, allenfalls bergab, mit Rückenwind und tierisch kneifendem "Alarm im Darm" erreichbar.
Für solche Geschwindigkeiten sind normalerweise 250ccm und mindestes 17 PS erforderlich.
Längere Übersetzungen bedeuten zwar eine theoretisch höhere Endgeschwindigkeit, bzw. ein niedrigeres Gesamtdrehzahlniveu, aber bei der extrem spitzen Leistungcharakteristik einer 125er-Maschine fehlt es dem Motor einfach an Leistung um überhaupt auf gerader Strecke die Endgeschwindigkeit zu erreichen.
Vom schlechteren Durchzug mal ganz abgesehen, ohne den geht hier bei uns in den "holländischen Apen" gar nichts.
Mein VS-Motor (ungedrosselt) leistet 12 PS bei 9500 UpM , der gleiche Motor bei der 80km/h-Version 9PS bei 8000 UPM, also fehlen durch diese 1500 Upm immerhin ein volles Viertel der Gesamtleistung.
Ich habe zwar den alten, unbeschränkten 1er-Schein, und könnte daher auch 160-PS-Maschinen fahren, aber aus Kosten- und Vernunftgründen reichen mir auch 125 cm und 100km/h um Spass zu haben.
Autobahnen habe ich übrigens schon vor 25 Jahren, selbst mit meiner 305er-GPZ gemieden wie der Teufel das Weihwasser.
Macht einfach keinen Spass ständig Vollbremsungen machen zu müssen, nur weil mal wieder ein Dosen- oder Lkw-Treiber das Moped im Rückspiegel übersehen hat.
Und als Mopedfahrer selbst sieht man ja im größten Teil der Spiegel seine eigenen Oberarme und weniger den von hinten heranfliegendenden TDI-Piloten.
Den eklatanten Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem alten und dem "neuen" Motor kann ich mir auch nur dadurch erklären, dass der alte Motor an der oberen Leistungsgrenze der maximal möglichen 15 PS agierte, und der "Teilespender" wohl eher die real existierenden, durchschnittlichen 12 PS auf die Kurbelwelle bringt.
Was mich nur ein wenig irritiert, ist die Aussage das zwar der durchlöcherte Kolben, der Zylinder und Zylinderkopf ausgetauscht wurden, aber der Rest des Motors offensichlich nicht überprüft wurde.
Wenn der Kolben vom Ventil "einen aufs Dach" bekommt, dann kann durchaus auch die Kurbelwelle, bzw. deren Lager , im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlag mitbekommen.
Auch die Steuerkette, deren Ritzel und der Kettenspanner kann übel gelitten haben.
Wie gesagt, KANN sein, muss aber aber nicht.
Mir persönlich wäre es nur ein wenig zu riskant gewesen, und daher hätte ich mir wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht "auf Verdacht" umständlich Kolben, Zylinder und Zylinderkopf zu tauschen, sondern hätte ganz einfach den kompletten Motor ausgetauscht.
Das dauert maximal eine oder zwei Stunden, und das Risiko das der reparierte Motor anschliessend wegen irgendwelcher unerkannter Kolateralschäden streikt wäre bei Null gewesen.
Na ja, es ja trotzdem funktioniert, und sollte eigentlich auch nur eine Anregung für weniger geübte Schrauber sein, sich lieber einen gebrauchten, kompletten Ersatzmotor zu besorgen, anstatt sich mit Hilfe des WSH an "Organtransplantationen" lebenswichtiger Motorteile zu versuchen.
Gruß
Reimund