Freewing S3 125 FI
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#1 Freewing S3 125 FI
Der Maxi-Scooter "S3 125 Fi" wurde im Frühjahr 2010 von Daelim Motors aus Südkorea angekündigt und ist seit dem Herbst 2010 in DACH lieferbar. Sein Vorgänger S2 (auch "Freewing" genannt) ist seither hierzulande ab Importeur nicht mehr lieferbar (einzelne Händler haben noch welche), wird aber noch produziert und in anderen Ländern als kleinere Variante angeboten.
In manchen Ländern gibt es zwei Modellvarianten "Sport" und "Touring" des S3. Der erstere verfügt über die kurze Sportscheibe, der letztere hat eine verstellbare Lendenstütze an der Sitzbank, die in Deutschland und Österreich unverständlicherweise nicht lieferbar ist, obwohl die Sitzbank dafür vorgerüstet ist.
Zum Frühsommer 2012 kam eine (nicht beworbene) Überarbeitung mit vielen wichtigen Änderungen auf den Markt. So wurde Dämpfung und Bremsen überarbeitet und Tankrohr und -stutzen wurden funktionaler gestaltet. Äußerlich ist die Überarbeitung u.A. an dem fehlenden Schriftzug "125" sowie geänderten Logos (ohne roten Punkt) erkennbar.
2013 gibt es auch eine überarbeitete Version, welche das Zündschloss besser abdichtet und so das Problem mit dem bei Feuchtigkeit ständig brennenden Rücklicht behebt. Weitere Änderungen sind noch nicht bekannt, Hinweise werden erbeten !
Seit 2011 wird auch eine stärkere Variante produziert und z.B. in Spanien als "S3 250 Fi" vertrieben.
Diese ist der Ausstattung identisch, hat allerdings einen verstärkten Rahmen und daher einen höheren Durchstieg. Außerdem gibt es einen anderen, einläufigen Auspufftopf. Der Motor hat auch DOHC - wer hat das in der Klasse schon - und wird von Daelims Mutter Hyosung zugeliefert, wo er schon den MS3i 250 antrieb und sehr gute Kritiken erhielt. Leistung 25 PS bei 249ccm Hubraum, Spitze 135km/h, damit ist der S300 einer der schnellsten seiner Klasse. Das Aggregat ähnelt dem 125er Motor sehr stark, der stammt auch von Hyosung.
Seit Dezember 2012 ist diese Variante als "S3 300 FI" auf dem deutschen Markt, zunächst nur exklusiv bei Roller Scholz, Berlin, seit Ende April 2013 ist er über alle Händler lieferbar. Der - günstige - Preis liegt beträgt 3699€, Stand April 2013.
Motor und Antrieb
Fahrwerk
Bremsen und Räder
Beleuchtung
Maße und Gewichte
Ausstattung
Farben
Service
Lieferbares Zubehör
Bewertung
Der S3 ist ein rundes Paket mit einer guten Motorleistung, wobei die hochmoderne Ausführung des Motors als DOHC anspruchsvoll und selten im Rollermarkt ist. Der Scooter springt unter allen Umständen sicher an und läuft rund, ohne Vibrationen und mit kernigem, aber nicht zu lautem Sound. Die Beschleunigung weist keine Löcher auf und ist bis 90 km/h zügig, danach bis zur Endgeschwindigkeit etwas zäh, was aber in der Klasse durchaus üblich ist. Das stabile Fahrwerk überzeugt mit gutem und sicherem Fahrverhalten auf der Geraden - Länge läuft, und der S3 ist lang! - und in der Kurve. Wirkung und Komfort der Dämpfung sind adäquat für seine Klasse.
Die Bremsen sind stabil, leistungsfähig und mit viel Gripp versehen, auf normaler und trockener Straßenoberfläche ist Blockieren praktisch unmöglich, das liegt an dem sehr gut abgestimmten Kombi-Bremssystem (CBS). Leider gibt es kein ABS. Es fehlen auch verstellbare Bremshebel. Es ist aber möglich, die etwas zu hoch stehenden Bremshebel leicht nach unten zu verstellen.
Das Handling ist unproblematisch, der S3 ist zwar groß, für seine Klasse aber nicht zu schwer. Rangieren und Aufbocken sind daher ohne Probleme möglich. Enge und langsame Kurven gelingen weich, der Lenker steht diesen auch nicht im Weg und der Scooter ist gut ausbalanciert.
Komfort: Der sehr flache und unverbaute Durchtritt ermöglicht verschiedene und entspannte Fußpositionen. Anzuraten ist die hohe Fußstellung (wie bei einem Chopper), dadurch lenkt sich durch Fußdruck sehr weich. Die Sitzbank ist für die meisten Mitteleuropäer zwar komfortabel, könnte aber eine hochwertigere Polsterung aufweisen. Für manche Fahrer ist die Sitzposition auf der Bank ein Manko, welche ab 180 cm Körpergröße weiter nach hinten verschoben werden müsste, was aber mangels verschiebbarer Lendenstütze nicht geht. Der attraktive und rutschfeste Bezug mit roten Ziernähten ist leider nicht wasserdicht, eine Schutzdecke ist daher ein Muss. Oder man greift gleich zu einer kompletten, hochwertigeren Neupolsterung (ca. 250€) mit wasserdichtem Bezug, wodurch sich die Sitzposition auch anpassen lässt. Der Wind- und Wetterschutz kann als gelungen bezeichnet werden. Noch besser wird er oben rum mit dem Zusatzspoiler "X-Creen Sport", der auch eine ABE für den S3 besitzt. Man könnte sich aber auch noch eine etwas breitere Verkleidung im Fußbereich wünschen.
Die Armaturen sind gut ablesbar. Die Tankanzeige ist realistisch. Zu beachten ist, dass die Temperaturanzeige sich auf das Kühlmittel bezieht und nicht auf das Motoröl. Dadurch bewegt sie sich bei normalen Temperaturen kaum. Die Bedienelemente sind so wie man sie gewohnt ist. Die Spiegel sind ausreichend groß, sitzen aber für Mitteleuropa zu tief und zu weit innen. Eine Spiegelverbreiterung und –erhöhung ist anzuraten. Dazu muss man nicht nur die entsprechenden Winkel, sondern auch passende Schrauben-Adapter auf M10 besorgen, denn das ungewöhnliche M8-Schraubenmaß des Originals passt sonst nicht.
Die Verarbeitungsqualität stimmt und ist höher, als der Preis vermuten lassen würden. Die Spaltmaße sind z.B. besser als bei den BMW-Scootern.
Sehr überzeugend ist die überdurchschnittlich gute Ausstattung. Das Keyless-System ist mehr als ein Gimmick, erspart es einem doch die Kramerei mit dem Schlüssel. Das ist nicht nur beim Anlassen praktisch, sondern auch beim Öffnen der Sitzbank. Das Licht (immer an!) ist überdurchschnittlich hell und sieht mit dem Tagfahrlicht sehr sportlich aus. Der Stauraum ist gut und ausreichend, aber nicht so groß wie beworben; mancher große Helm passt besser ins Topcase. Das TC aus dem Zubehör stammt von übrigens von GIVI.
Mehrfach bekannt gewordene Probleme betreffen z.B. das Windshield, welches Haar-Risse im unteren Bereich bekommen kann. Verkabelung und Zündschloss unter dem Vorbau sind nicht sehr wasserdicht untergebracht, das wird manchmal an einem stetig brennenden Stopplicht erkennbar. Zündschloss und Stecker sollte man daher vorsorglich mit Folie und Kabelbindern abdichten. Im linken (Fahrtrichtung) Tagfahrlicht fallen schon mal einige LEDs aus. Der nicht wasserdichte Bezug der Sitzbank muss beachtet werden, sonst schimmelt das Poltermaterial. Die Verschraubung der Original-Trägerplatte des Topcase sollte man mit zusätzlichen Unterlegscheiben so sichern, dass kein Spielraum für Rütteln bleibt. In einem Fall wurden Probleme mit dem Transponder des Keyless-Systems bekannt. Gelegentlich rütteln sich die Schrauben der Auspuff-Kappe los, hier sollte man selbst sichernde aus Edelstahl nachrüsten. Die Lackierung des Vario-Deckels ist nicht sehr haltbar, bei abblätterndem Lack sollte man nach Sandstrahlen neu lackieren. Außerdem ist es ratsam, die Aluguß-Teile der Bremsanlage gleich bei Kauf gründlich zu reinigen und dann mit "Hammarite silber glänzend" (Pinsel reicht!) zu lackieren. Deren natürlicherweise rauhe Gußoberfläche ist nämlich nicht lackiert und sieht sonst im Betrieb schnell unansehnlich aus.
Service und Ersatzteilversorgung vom Europäischen Zentrallager sind manchmal schleppend, wie bei vielen asiatischen Herstellern. Alternativ gibt es alle Teile auch bei der Firma Dataparts. Die Preise für Ersatzteile sind so hoch, wie leider bei Scootern üblich. Das gilt auch für Reparatur- und Servicekosten, die man wegen der komplizierten Verkleidungen und hohen Baudichte eines Scooters nicht unterschätzen sollte. Die Inspektions-Intervalle sind mit 4000km nicht mehr zeitgemäß und daher über die Jahre auch nicht billig. Die Dichte des Händlernetzes ist zumindest in Ballungsgebieten ausreichend; das wird aber zunehmend besser, da der S3 ein Verkaufserfolg ist und neben dem lange schon populären Otello auf den Straßen immer häufiger gesehen werden kann.
Zubehör? Gibt es kaum, leider. Dafür ist der S3 wohl trotz seines Verkaufserfolges noch eine zu kleine Randerscheinung im Rollermarkt. Zu erwähnen wären einige homoligierte Auspufftöpfe (aus Edelstahl!) zu einem geringeren Preis als das Original, z.B. hier. Dann gibt es noch den schon erwähnten Zusatzspoiler "X-Creen Sport" von der Firma MRA, der auch eine ABE für den S3 besitzt. Relativ einfach anzufertigen und zu befestigen sind hochwertigere Trittbleche aus Alu. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Blinkersummer von Baarts, da original praktisch nichts zu hören ist. Eine Navi-Halterung lässt sich gut auf der Lenkerkopf-Verkleidung anbringen, da müssen nur wenige Löcher in diese gebohrt werden. Zur Demontage der Lenkerkopf-Verkleidung müssen aber alle Lenkerverkleidungen auch demontiert werden!
Fazit
Ein komfortabler Roller für City und Tour, mit guten Fahrleistungen, einem ansprechenden und modernen Design, sehr moderner Technik, toller Ausstattung und wenigen Macken. Unschlagbar ist sein Preis/Leistungsverhältnis: Für 3199€ (Stand April 2013) bekommt man keinen vergleichbaren Scooter auf dem Markt.
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In manchen Ländern gibt es zwei Modellvarianten "Sport" und "Touring" des S3. Der erstere verfügt über die kurze Sportscheibe, der letztere hat eine verstellbare Lendenstütze an der Sitzbank, die in Deutschland und Österreich unverständlicherweise nicht lieferbar ist, obwohl die Sitzbank dafür vorgerüstet ist.
Zum Frühsommer 2012 kam eine (nicht beworbene) Überarbeitung mit vielen wichtigen Änderungen auf den Markt. So wurde Dämpfung und Bremsen überarbeitet und Tankrohr und -stutzen wurden funktionaler gestaltet. Äußerlich ist die Überarbeitung u.A. an dem fehlenden Schriftzug "125" sowie geänderten Logos (ohne roten Punkt) erkennbar.
2013 gibt es auch eine überarbeitete Version, welche das Zündschloss besser abdichtet und so das Problem mit dem bei Feuchtigkeit ständig brennenden Rücklicht behebt. Weitere Änderungen sind noch nicht bekannt, Hinweise werden erbeten !
Seit 2011 wird auch eine stärkere Variante produziert und z.B. in Spanien als "S3 250 Fi" vertrieben.
Diese ist der Ausstattung identisch, hat allerdings einen verstärkten Rahmen und daher einen höheren Durchstieg. Außerdem gibt es einen anderen, einläufigen Auspufftopf. Der Motor hat auch DOHC - wer hat das in der Klasse schon - und wird von Daelims Mutter Hyosung zugeliefert, wo er schon den MS3i 250 antrieb und sehr gute Kritiken erhielt. Leistung 25 PS bei 249ccm Hubraum, Spitze 135km/h, damit ist der S300 einer der schnellsten seiner Klasse. Das Aggregat ähnelt dem 125er Motor sehr stark, der stammt auch von Hyosung.
Seit Dezember 2012 ist diese Variante als "S3 300 FI" auf dem deutschen Markt, zunächst nur exklusiv bei Roller Scholz, Berlin, seit Ende April 2013 ist er über alle Händler lieferbar. Der - günstige - Preis liegt beträgt 3699€, Stand April 2013.
Motor und Antrieb
- 1 Zylinder, Hubraum 124,1 ccm
- 4-Takt
- 4 Ventile
- Zwei oben liegende Nockenwellen (DOHC)
- Elektronische Saugrohr-Einspritzung
- Leistung 10,3 KW / 14 PS bei 9250/min
- Drehmoment 11,5 Nm bei 8000/min
- Verdichtung: 10,8
- Wasserkühlung
- Antrieb: Fliehkrafttrockenkupplung, Variomatik, Zahnradendgetriebe
- Elektrostarter mit Startautomatik
- G-Kat Euro 3
- Generator 230 W
- Batterie 12V, 10,0 AH
Fahrwerk
- Geschweißter Stahlrohrrahmen
- Federung vorne : Hydraulische Teleskopgabel, 35mm Ø, 70mm Federweg
- Federung hinten: Gummigelagerte Triebsatzschwinge, zwei fünffach verstellbare hydraulische Federbeine, Federweg 60mm
Bremsen und Räder
- Kombibremse (CBS)
- Vorne : Scheibe Ø 240 mm, Zweikolbenzange (goldfarben lackiert)
- Hinten: Scheibe Ø 220 mm, Zweikolbenzange
- Alufelgen, schwarz
- Reifen vorne: 120/70-14
- Reifen hinten : 140/60-13
Beleuchtung
- Halogenabblend- und Fernlicht H4 60/55W
- 2 LED Tagfahrlichter
- LED Rück- und Bremslicht
Maße und Gewichte
- Tankinhalt : 11,5 l
- Verbrauch: ca. 3,5 l
- Reichweite: ca. 350 km
- Topspeed: ca. 105 km/h (Werksangabe: 115)
- Gewicht vollgetankt: 172 kg
- Zuladung: 157 kg
- Lenkerhöhe: 1008 mm
- Lenkerbreite: 740 mm
- Sitzhöhe: 740 mm
- Radstand: 1500 mm
- Radlastverteilung: v/h 43/57 %
- Maße (L x B x H): 2140 x 750 x 1215 mm
- Variorollen: Breite 17mm, Durchmesser außen 20mm, Durchmesser innen 11,85mm, Gewicht 13gr
- Varioriemen: Breite 22mm, Dicke (max) 10mm, Länge 904mm
Ausstattung
- Zentrales elektronisches Smartkey-System für Fahrzeugstart, Verriegelung von Sitzbank und Tankdeckel sowie zur Aktivierung der Lenkersperre und der elektronischen Wegfahrsperre
- Blaue Backlight-Armaturen: Tacho und Drehzahlmesser, Kühlmitteltemperatur
- Bordcomputer mit Tankanzeige (Balken), Uhrzeit, Laufleistung, Tageskilometer Warnblinkanlage
- Doppelrohr Sportauspuffanlage
- Haupt-und Seitenständer (mit Killschalter)
- Beleuchtetes sowie versperrbares Stau- und Helmfach (1 Integralhelm+Zubehör)
- 2 Zusatzstaufächer, eines mit 12V-Steckdose, dieses ist auch abschließbar (Schlüssel, nicht in das Smartkey-System integriert)
- Sissy-Bar
- Gepäckhaken
- 2 Rückspiegel
- Klappbare Fußrasten
Farben
- Weiß metallic, Schwarz, Anthrazit metallic
Service
- alle 4000 km
Lieferbares Zubehör
- kurzes Sport-Windschild, Topcase mit Grundplatte
Bewertung
Der S3 ist ein rundes Paket mit einer guten Motorleistung, wobei die hochmoderne Ausführung des Motors als DOHC anspruchsvoll und selten im Rollermarkt ist. Der Scooter springt unter allen Umständen sicher an und läuft rund, ohne Vibrationen und mit kernigem, aber nicht zu lautem Sound. Die Beschleunigung weist keine Löcher auf und ist bis 90 km/h zügig, danach bis zur Endgeschwindigkeit etwas zäh, was aber in der Klasse durchaus üblich ist. Das stabile Fahrwerk überzeugt mit gutem und sicherem Fahrverhalten auf der Geraden - Länge läuft, und der S3 ist lang! - und in der Kurve. Wirkung und Komfort der Dämpfung sind adäquat für seine Klasse.
Die Bremsen sind stabil, leistungsfähig und mit viel Gripp versehen, auf normaler und trockener Straßenoberfläche ist Blockieren praktisch unmöglich, das liegt an dem sehr gut abgestimmten Kombi-Bremssystem (CBS). Leider gibt es kein ABS. Es fehlen auch verstellbare Bremshebel. Es ist aber möglich, die etwas zu hoch stehenden Bremshebel leicht nach unten zu verstellen.
Das Handling ist unproblematisch, der S3 ist zwar groß, für seine Klasse aber nicht zu schwer. Rangieren und Aufbocken sind daher ohne Probleme möglich. Enge und langsame Kurven gelingen weich, der Lenker steht diesen auch nicht im Weg und der Scooter ist gut ausbalanciert.
Komfort: Der sehr flache und unverbaute Durchtritt ermöglicht verschiedene und entspannte Fußpositionen. Anzuraten ist die hohe Fußstellung (wie bei einem Chopper), dadurch lenkt sich durch Fußdruck sehr weich. Die Sitzbank ist für die meisten Mitteleuropäer zwar komfortabel, könnte aber eine hochwertigere Polsterung aufweisen. Für manche Fahrer ist die Sitzposition auf der Bank ein Manko, welche ab 180 cm Körpergröße weiter nach hinten verschoben werden müsste, was aber mangels verschiebbarer Lendenstütze nicht geht. Der attraktive und rutschfeste Bezug mit roten Ziernähten ist leider nicht wasserdicht, eine Schutzdecke ist daher ein Muss. Oder man greift gleich zu einer kompletten, hochwertigeren Neupolsterung (ca. 250€) mit wasserdichtem Bezug, wodurch sich die Sitzposition auch anpassen lässt. Der Wind- und Wetterschutz kann als gelungen bezeichnet werden. Noch besser wird er oben rum mit dem Zusatzspoiler "X-Creen Sport", der auch eine ABE für den S3 besitzt. Man könnte sich aber auch noch eine etwas breitere Verkleidung im Fußbereich wünschen.
Die Armaturen sind gut ablesbar. Die Tankanzeige ist realistisch. Zu beachten ist, dass die Temperaturanzeige sich auf das Kühlmittel bezieht und nicht auf das Motoröl. Dadurch bewegt sie sich bei normalen Temperaturen kaum. Die Bedienelemente sind so wie man sie gewohnt ist. Die Spiegel sind ausreichend groß, sitzen aber für Mitteleuropa zu tief und zu weit innen. Eine Spiegelverbreiterung und –erhöhung ist anzuraten. Dazu muss man nicht nur die entsprechenden Winkel, sondern auch passende Schrauben-Adapter auf M10 besorgen, denn das ungewöhnliche M8-Schraubenmaß des Originals passt sonst nicht.
Die Verarbeitungsqualität stimmt und ist höher, als der Preis vermuten lassen würden. Die Spaltmaße sind z.B. besser als bei den BMW-Scootern.
Sehr überzeugend ist die überdurchschnittlich gute Ausstattung. Das Keyless-System ist mehr als ein Gimmick, erspart es einem doch die Kramerei mit dem Schlüssel. Das ist nicht nur beim Anlassen praktisch, sondern auch beim Öffnen der Sitzbank. Das Licht (immer an!) ist überdurchschnittlich hell und sieht mit dem Tagfahrlicht sehr sportlich aus. Der Stauraum ist gut und ausreichend, aber nicht so groß wie beworben; mancher große Helm passt besser ins Topcase. Das TC aus dem Zubehör stammt von übrigens von GIVI.
Mehrfach bekannt gewordene Probleme betreffen z.B. das Windshield, welches Haar-Risse im unteren Bereich bekommen kann. Verkabelung und Zündschloss unter dem Vorbau sind nicht sehr wasserdicht untergebracht, das wird manchmal an einem stetig brennenden Stopplicht erkennbar. Zündschloss und Stecker sollte man daher vorsorglich mit Folie und Kabelbindern abdichten. Im linken (Fahrtrichtung) Tagfahrlicht fallen schon mal einige LEDs aus. Der nicht wasserdichte Bezug der Sitzbank muss beachtet werden, sonst schimmelt das Poltermaterial. Die Verschraubung der Original-Trägerplatte des Topcase sollte man mit zusätzlichen Unterlegscheiben so sichern, dass kein Spielraum für Rütteln bleibt. In einem Fall wurden Probleme mit dem Transponder des Keyless-Systems bekannt. Gelegentlich rütteln sich die Schrauben der Auspuff-Kappe los, hier sollte man selbst sichernde aus Edelstahl nachrüsten. Die Lackierung des Vario-Deckels ist nicht sehr haltbar, bei abblätterndem Lack sollte man nach Sandstrahlen neu lackieren. Außerdem ist es ratsam, die Aluguß-Teile der Bremsanlage gleich bei Kauf gründlich zu reinigen und dann mit "Hammarite silber glänzend" (Pinsel reicht!) zu lackieren. Deren natürlicherweise rauhe Gußoberfläche ist nämlich nicht lackiert und sieht sonst im Betrieb schnell unansehnlich aus.
Service und Ersatzteilversorgung vom Europäischen Zentrallager sind manchmal schleppend, wie bei vielen asiatischen Herstellern. Alternativ gibt es alle Teile auch bei der Firma Dataparts. Die Preise für Ersatzteile sind so hoch, wie leider bei Scootern üblich. Das gilt auch für Reparatur- und Servicekosten, die man wegen der komplizierten Verkleidungen und hohen Baudichte eines Scooters nicht unterschätzen sollte. Die Inspektions-Intervalle sind mit 4000km nicht mehr zeitgemäß und daher über die Jahre auch nicht billig. Die Dichte des Händlernetzes ist zumindest in Ballungsgebieten ausreichend; das wird aber zunehmend besser, da der S3 ein Verkaufserfolg ist und neben dem lange schon populären Otello auf den Straßen immer häufiger gesehen werden kann.
Zubehör? Gibt es kaum, leider. Dafür ist der S3 wohl trotz seines Verkaufserfolges noch eine zu kleine Randerscheinung im Rollermarkt. Zu erwähnen wären einige homoligierte Auspufftöpfe (aus Edelstahl!) zu einem geringeren Preis als das Original, z.B. hier. Dann gibt es noch den schon erwähnten Zusatzspoiler "X-Creen Sport" von der Firma MRA, der auch eine ABE für den S3 besitzt. Relativ einfach anzufertigen und zu befestigen sind hochwertigere Trittbleche aus Alu. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Blinkersummer von Baarts, da original praktisch nichts zu hören ist. Eine Navi-Halterung lässt sich gut auf der Lenkerkopf-Verkleidung anbringen, da müssen nur wenige Löcher in diese gebohrt werden. Zur Demontage der Lenkerkopf-Verkleidung müssen aber alle Lenkerverkleidungen auch demontiert werden!
Fazit
Ein komfortabler Roller für City und Tour, mit guten Fahrleistungen, einem ansprechenden und modernen Design, sehr moderner Technik, toller Ausstattung und wenigen Macken. Unschlagbar ist sein Preis/Leistungsverhältnis: Für 3199€ (Stand April 2013) bekommt man keinen vergleichbaren Scooter auf dem Markt.
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