1. Jun 2015, 11:30
1. Dosierung
Die sollte man wenigstens im Großen und Ganzen einigermaßen einhalten. Sicher macht ein zusätzlicher Fingerhut voll keinen Schaden - aber das Zeug ist hochflüchtig = auch hochexplosiv bzw- -brennbar. Bei massiver Überdosierung hab ich schon dicke Flammen aus dem Endtopf kommen sehen. Das sollte man nicht übertreiben, weil sonst die "Nachexplosion" im Abgastrakt den Auspuff bzw. seine Innereien beschädigen kann. Aber wie gesagt, die Gefahr besteht nur bei massiver Überdosierung. Aber mehr als das Doppelte der empfohlenen Dosis würde ICH nicht nehmen - schließlich besteht so ein Auspuff aus Blech und nicht aus Gusseisen...
2. Wie oft einsetzen
Das Zeug ist nicht billig. Ich nehme es meist für die Tankfüllung, mit der die Kiste überwintert wird. (Betrifft bei mir nur die Große, weil meine Daelim das ganze Jahr über läuft.) Früher hab ich auch immer noch die erste Tankfüllung nach der Winterpause damit gefahren - das mache ich seit ca. 5 Jahren nicht mehr und es geht deswegen nicht schlechter.
Bei meiner Daelim nehme ich das ca. 1 mal im Jahr, um den "Betriebsschmodder" raus zu kehren, öfter nicht. Aber die läuft auch mehrfach pro Woche, da lagert sich dann auch kaum was ab.
Wenn Dein Vergaser so verdreckt ist, dass er nach zwei (kräftig dosierten) Tankfüllungen nicht wirklich spürbar besser läuft, kommst Du preiswerter, wenn Du den ausbaust und zum Ultraschall-Reinigen bringst. Gerade wenn eine Maschine wirklich lange gestanden hat (also nicht nur über den Winter, sonder ggf. jahrelang) oder über Jahre nur extrem wenige Kilometer gelaufen ist, bilden sich Ablagerungen in den Vergaserkanälen, die man nicht einfach so wegspülen kann. Da hilft dann nur noch das Ultraschallbad. (Heiße Lauge + Reiniger + Vibration + mindestens 12 Stunden + Druckluftreinigung hinterher)
3. Wenn Du noch nicht fahren kannst...
...weil die Reifen noch nicht da sind, ist das gar nicht mal so schlecht. Die Tankfüllung vorbereiten - falls Du aus dem Kanister tankst sollte man die Karre danach ein wenig durchschütteln, damit sich die Mischung sauber verteilt. Den Tank nicht voll machen hilft dabei. Dann stell die Maschine auf den Hauptständer und starte. Lass sie einfach wenigstens 10 Minuten laufen - dann sollte sich die Mischung überall im Ansaugtrakt und Vergaser verteilt haben. Danach kann die Maschine ruhig einen Tag stehen, damit der Reiniger wirken kann.
ICH würde sie dann täglich mal 5 Minuten laufen lassen, damit ein wenig Bewegung im Vergaser bleibt und der Sprit nicht wieder austrocknen kann - aber 1 mal pro Woche reicht wahrscheinlich auch...
Wie auch immer - viel Erfolg und danach viel Spaß!
Falls es nicht funktioniert, gib nicht unnötig Geld für irgendwelche Mittelchen aus - der Vergaserausbau ist bei den kleinen Einzylindern ein Kinderspiel und die Ultraschall-Reinigung kostet nicht die Welt.
Da Du ja nicht weit weg wohnst, hier als Tipp für den Berliner Raum:
(für URL bitte einloggen)Mit denen hab ich gute Erfahrungen, nett und preiswert sind sie auch. Das ist ein kleiner Zwei-Mann-Betrieb in der Nähe des Potsdamer Platzes. Man sollte aber auf jeden Fall vorher anrufen, weil die nicht immer in ihrer Werkstatt rumsitzen.