Otello Eco 125 F oder Otello SL125 Fi

Hallo,

ich bin neu hier und unerfahren mit Daelims.

Ich möchte mir eine 125er zulegen und bin auf zwei Otellos bei mir in der Nähe aufmerksam geworden. Beide haben 10.000 km drauf und kosten ca. 700 Euro. Beide haben TÜV (fast) neu und sind (augenscheinlich) in gutem Zustand.

Der eine ist ein Eco 125 F (Erstzulassung 2005), der andere ein SL125 Fi (Erstzulassung 2008).

Ich kann mich nicht entscheiden. Hinweis: Vieles werde ich selbst reparieren/warten. Kann man sagen, dass einer der beiden zuverlässiger ist als der andere? Gibt es generell Empfehlungen? Ist einer besser?

Natürlich wird der neuere in irgendeiner Form weiterentwickelt sein. Aber älter ist ja nicht automatisch schlechter. Mein Vater hat gerade die 500.000 km Marke mit seinem alten Opel Vectra geknackt (erster Motor, erste Kupplung).

Danke im Voraus für eure Hinweise

Gregor

[S3-Nobbi]

Willkommen im Forum, Gregor!
Der jüngere ist jedenfalls ein Einspritzer (FI), beim 2005er weiß ich das nicht. Für mich wäre das jedenfalls ein Entscheidungskriterium (auch wenn Du natürlich bei einem Vergasermodell mehr selbst machen kannst ). Außerdem hat der jüngere lt. Testbericht eine Kombibremse, auch eine feine Sache: (für URL bitte einloggen)
Aber hier gibt es ein paar Otello-Spezialisten, die Dir mehr sagen können. Ein Beitrag in der Rubrik "Neuvorstellung" wirkt da übrigens oftmals Wunder

[Greghu]

Moin Gregor.

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Ich kann jetzt nur von meiner Otello berichten.
Otello 125 fi - Bj. 2015 - 4takter m. Kombibremse - ohne Windshield
Erstzulassung Juli 2017 - Fahrzeug neu (3 km) - aktueller Tachostand: 14250 km

Die Otello ist mein einziges motorisiertes Fahrzeug. Wird also ganzjährig gefahren.
Im Winter allerdings nur bei schnee- und eisfreien Straßen zum einkaufen.
Im Sommer für traumhafte Touren in der Umgebung (jedenfalls VOR Corona) bis zu 450 km.
2018 + 2019 bin ich nach Hamburg gefahren! Beide Touren zusammen: 6600 km!
PANNENFREI! 2019 - nach der Hamburg-Tour bin ich über die Alte Brennerstraße - Sterzing - Jaufenpaß - Meran - Reschenpaß - Fernpaß - Plansee - Ettal - Home = 500 km
Auch auf dieser Tour hat sie mich nicht im Stich gelassen!

Mein persönliches Leergewicht: ca. 110 kg + Gepäck (Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kochgeschirr und Klamotten.
Auf dem Jaufenpaß hat sie ganz schön geschnauft, ist aber ohne weitere Probleme raufgekommen.
Sind halt nur 125 ccm! Aber sie hat mich zu keiner Zeit damit geärgert, daß sie plötzlich der Meinung war, ich müsse sie zur Abwechslung mal schieben!

Aufgrund meines Gewichts und dem Gepäck ist natürlich der Verschleiß etwas höher.
Bezieht sich auf Keilriemen, Reifen (Erstausrüstung: Swallow/Schwalbe - wird überwiegend schlecht bewertet - ich habe selbst bei voller Beladung und länger anhaltenden Platzregen kein Problem feststellen können!
Laufleistung: 12000 km!

Probleme bei allen (nicht nur) Otellos sind die Ersatzteilpreise!
Scheinbar sind die in Deutschland erhältlichen Ersatzteile (wo auch immer) mit Gold ausgekleidet!
Da lohnt es sich (trotz der Zollgebühren) die Bestellung in Korea!
Originalteile um gaanz viele Euronen günstiger!

Entschuldige den langen Text - aber ich glaube, es wird dir die Entscheidung leichter machen!

Fazit: Fährst du viel, kostet auch ein Roller etwas mehr. und es gibt Reparaturen, die läßt man besser in der Wekstatt machen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Infos helfen!

Egal, wie du dich entscheidest: Viel Spaß beim fahren!

Grüße, bleib gesund und oben.

barny

Erstmal Danke für die Antworten.

Die Thematik Einspritzer/Vergaser ist natürlich ein Argument. Ebenso die Kombibremsen.

Bei bestimmten Reparaturen ist unter Umständen ein Werkstattbesuch die bessere Wahl, aber Bremsbeläge, Variomatikrollen, Tachowellen, Leuchten usw. sind für mich kein Problem. Wenn ich dann die Möglichkeit habe, günstiger direkt aus Korea zu bestellen, umso besser. Ich denke mal mit etwas Planung sollten eventuelle längere Lieferzeiten kein Problem sein.

Der Anlass für meine Entscheidungsschwierigkeiten ist auch die Tatsache, dass ich bisher immer ältere Piaggio Modelle gefahren bin. Die liefen einfach, Probleme ließen sich leicht lösen, Ersatzteile gab's in mehr als genug. Aber ich bin kein "einmal Apple immer Apple"-Typ, warum nicht mal andere Modellen probieren.

Ich fahre halt auch das das ganze Jahr über, auch zur Arbeit. Nur tiefe Minusgrade oder Glätte halten mich vom Fahren ab. Daher ist ein Roller, der alle 3000km ein nerviges Problem hat, nichts für mich. Für Sonntagsfahrer,

Neuvorstellung hole ich evtl bei Gelegenheit noch nach

-- Automatische Zusammenführung - 15. Mai 2021, 14:14 --

Versehentlich auf senden gedrückt, bevor es fertig geschrieben war. Das Wesentliche war aber gesagt.

[Greghu]

Hallo Gregor
Auch von mir ein Herzliches Willkommen und viel Spaß hier im Fofum.Wohnst gerade mal 30minuten von meiner alten Heimat weg.Rösrath.

[Greghu]

Wenn man auch im Winter fährt und wenn man sogar mal an die Alpen denkt, ist ein Einspritzer von Vorteil. Beim Vergaser muss man mittels Choke das Gemisch korrigieren. Dies aber nur während der Kaltstartphase. Danach ist die Mischung Benzin/Luft vom System voreingestellt und kann nicht laufend während der Fahrt verändert werden. Beim Einspritzer ist dies anders (viel besser. Soweit mir bekannt, dürfte der Otello das mit dem Choke zwar automatisch machen (Vorsicht: Vermutung), aber ich meine mich zu erinnern, dass es in dem Bereich durchaus hin und wieder Ärger gibt.

Daher:
...wäre mir ein Einspritzer willkommener. Da wird über Sensoren genau an dieser Stelle alles automatisch geregelt. Z.B. wird in höheren Lagen die Mischung Benzin/Luft automatisch angepaßt. Ein Vergaser verliert dort spürbar an Leistung. Für die älteren Fahrer unter uns mit Alpenerfahrung dürfte aus eigener Praxis klar sein, wie sich das anfühlt.

Wir haben ne Vergaser Daelim (VT) und nen Einspritzer (RFi) im Einsatz. Beide sind gut konstruierte Teile, wenn auch in Details billig gemacht (Lenkkopflager, Verarbeitung hier und da). Aber der Otello ist bei Daelim als "das robuste Arbeitstier" bekannt. M.E. kann man da mit beiden nichts falsch machen.


fr

Danke euch, das hat mir bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen. Ob überhaupt ein Daelim und wenn ja, welcher. Ich werde den 2008er Otello Einspritzer kaufen.

Ich denke für 700 Euro VB ist das für den Zustand ein guter Deal, bei dem nicht viel passieren kann. Es ist ja immer so, am Ende muss die Leistung zum Preis passen. Deshalb geh ich nicht zu Starbucks und deshalb probiere ich jetzt mal einen Daelim.

Ein weiterer Punkt für den 2008er, zu den von euch genannten, ist der Umweltaspekt. Ab 2006 galt doch Euro 3, der ältere Otello von 2005 erfüllt das also noch nicht. Abgesehen davon dass an einem Roller eh viel weniger dran ist, dafür viel weniger Parkplatz- und Straßenfläche gebaut werden muss und man wenn man parallel kein Auto besitzt für weitere Strecken öfter die Bahn nimmt.

Die Alpen werdens vielleicht auch mal werden, Barnys Bericht klar ja sehr positiv, hauptsächlich wird es aber ein Alltagsfahrzeug. Wobei ich mit meinen stabilen 63kg sicher die meisten Berge mit Leichtigkeit erklimmen kann

-- Automatische Zusammenführung - 16. Mai 2021, 16:47 --

Welche sind die Websites für Teile aus Korea? Googeln kann ich natürlich selbst, aber Erfahrungswerte sind nochmal was anderes.

[Greghu]

daelimparts.com
Nobbi weiß, wie's geht. Bezahlung easy über PayPal
Hab's selbst noch nicht gemacht, aber Nobbi hat mir versichert, daß es ganz easy ist.
Ich bin da immer ein bißchen vorsichtig. Aber Nobbi vertraue ich!
Wenn du mal nach Tirol/Südtirol fahren möchtest, melde dich bei mir! Fahre gerne mit!
Gruß
barny

Klingt interessant, wobei ich eher Richtung der westlicheren Alpensüdseite orientiert bin (Lago Maggiore, Ortasee). Wir haben da ein kleines Häuschen, das war vom Bodensee aus, wo ich aufgewachsen bin, ein Katzensprung.

Morgen schaue ich mir den Roller an. Ich bin gespannt.

[Greghu]

Hallo!


Also ich hab die SG125 SE mit der Scheibenbremse hinten und Vergaser gehabt, lief gut, aber halt typisch Vergaser ein bissl dem Gaszug hinterher, sonst wirklich super.
Im Winter auch kein Problem ,da der Vergaser mit einem Elektrischen Chocke ausgetattet ist, der die Arbeit für einen macht.

Nachher eine SL125U gekauft (eigentlich mehrere aber egal) mit Einspritzdüse und CBS (Kombinierte Bremse), die läuft meiner Meinung nach in der Stadt viel bissiger am Gas,
also Gas weg Beschleunigung weg, Gas drauf, Drehzahl und Beschleunigung sofort da (im Gegensatz zum etwas "schwammigeren" Vergaser).

Die "neue" ist etwas schlanker und moderner geworden finde ich, Windshield und sowas kann jederzeit nachrüsten, würde ich auch dringend empfehlen, es fährt sich einfach besser.

Bei der Endgeschwindigkeit sind beide etwa gleich, Es hat sich ja am Motor auch nicht wirklich viel geändert technisch gesehen.
Soweit ich mitbekommen habe, Kurbelwelle, Getriebewelle, Einspritzsystem. Sonst sieht er aussen und innen gleich aus, mal von der Farbe abgesehen.

Der Nachteil am Vergaser kann halt sein, wenn man die Hütte über den Winter einmottet, dass dieser dann im Frühjahr (trotz ablassen) zu reinigen ist bzw. mal kurz wo was zugeklebt ist...die Probleme hast mit einer Einspritzdüse eher nicht, kann auch verlegt sein, aber deutlich weniger Fehleranfällig als ein Vergaser.


Also bei der Wahl, nimm die, die dir Optisch am besten zusagt. Um Euro 3 oder so mach ich mir mal weniger Gedanken wenn ich da mal Richtung Asien schau was die rauspulvern....da sind wir nur ein Furz in der Landschaft, natürlich bin ich auch für alles was Umweltschutz anbelangt, schon klar, aber bei einem Fahrzeug das zwischen 2,5-3,5 Liter braucht und nur mäßig gefahren wird, zu vernachlässigen.


Lg
Mathias


P.S.: Ich schau irgendwie nie aufs Datum vom letzten Eintrag ^^ , war ja schon im Mai und wenn er nicht beim Besichtigen verschwunden ist, hat er sich wohl entschieden...

Hallo, danke auch dir für die Nachricht. Es ist der neuere Otello mit Einspritzung geworden. Fährt super.

Schöne Grüße
Gregor