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Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsbericht

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#1 Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsbericht

von skypi » 14. Jul 2012, 21:39

Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsbericht ...

... fuer all diejenigen, die Probleme mit einer CDI-Einheit haben und die mit dem Gedanken spielen, diese gegen eine preiswerte GY6-Einheit zu tauschen.

Hallo Forum,

nachdem ich hier schon so viele Tips, Tricks und gute Infos bekommen habe - auch ohne Nachfrage, weil die meisten Probleme oder Fragen, die ich hatte, ja schon im Forum an anderer Stelle mit Antworten bedacht wurden – möchte ich mich heute mit einem kleinen Beitrag revanchieren.

Wie viele hier hat auch mein Otello ein Problem mit seiner CDI-Einheit. Vor gut einem Jahr bei km-Stand ca. 12000 fing das Problem an. Der relativ hohe Preis für das Original-Ersatzteil und die Reparatur-Anleitung aus dem Forum (für URL bitte einloggen) stachelten aber meinen Ehrgeiz an, das Problem auch eigenhändig zu lösen. Mehr oder weniger schnell war die Rückseite der CDI-Einheit geöffnet, um dann diese eher langsam und aufwendig zu reinigen. Auch die schadhaften Lötstellen waren in der Tat schnell ausgemacht und neu verlötet. Nach Einbau und Probefahrt war das Erfolgserlebnis groß, schnell der verbrachte Sonntag mit dem Reinigen der Platine vergessen. Die Rückseite der CDI-Einheit wurde mit einer neuen Silikonversiegelung versehen, deren Oberfläche sogar einen neuen, passenden Kunststoffdeckel besaß. Leider hielt die Freude nur wenige hundert Kilometer an. Abermals wurde die Rückseite freigelegt und wieder fand ich schadhafte Lötstellen, die ich ebenfalls wieder neu verlötete. Ob es sich dabei um die selben schon vormals reparierten Stellen handelte, vermag ich nicht mehr mit Sicherheit zu sagen - ich war der Meinung nein. Auf jeden Fall war ich diesmal schlauer, sparte mir den Aufwand der tollen Versiegelung und befand Isolierband als angemessenen Schutz gegen mechanische Einflüsse und einen darüber gezogenen und gut verschlossenen Kunststoffbeutel als Spritzschutzabweiser fuer die Platine. Auch dieses Mal trat nach ca. 400 Kilometern der erneute Ausfall ein und dann ein weiteres und letztes Mal vor vierzehn Tagen. Glücklicher Weise ereilte mich das Schicksal jedes Mal zu Hause und zwar immer nach einer längeren Fahrt am Stück (30 km) nahe des Vollgasbereiches. Das letzte Mal war es jedoch so, dass die Zuendung waehrend der Fahrt ausfiel und auch keine defekten Lötstellen mehr erkennbar waren. Folglich hatte nun ein Bauteil innerhalb der CDI seinen Dienst aufgegeben. Das war nun der Zeitpunkt, sich definitiv nach einer neuen CDI-Einheit umzusehen.

Zur Sicherheit habe ich noch einmal alle Leitungen nach der von Horst in diesem Faden hier zur Verfügung gestellten Tabelle http://www.daelim-forum.com/viewtopic.php?f=3&t=3472&p=40288&hilit=schaltplan+otello#p40288 vermessen und habe, nachdem das alles in Ordnung war, den nächsten Daelim-Händler angerufen, ob dieser eine CDI-Einheit auf Lager hat. Da dies nach zwei Telefonaten binnen drei Tagen nicht geklärt werden konnte, stöberte ich noch einmal im Forum und fand dann diesen Link (für URL bitte einloggen) in einem Beitrag von Waldlaeufer.

Obwohl an anderer Stelle von Lutz http://www.daelim-forum.com/viewtopic.php?t=1014 auf die Problematik der GY6-CDI-Einheiten wegen mangelnder Kennlinienverschiebung hingewiesen wurde, machte ich mich an die Durchsicht der Teilelisten und entschied mich für die CDI-Einheit mit der ArtNr 152QM-1403/A mit 2- und 6-Pol-Stecker für 125/150ccm. Zum Preis von 16,40 Euro zzgl. 4,95 Porto abzgl. 3% Vorkassenrabatt! Ein Versuch zu diesem Preis war es mir wert.

Am Sonntag wurde die Bestellung und Überweisung ausgeführt und am Donnerstag mittag war die Sendung mit der CDI-Einheit da.

Heute habe ich das neue Herz der Zündung dann eingebaut. Wie ich schon erwartet hatte, ist zwar der Stecker am Kabelbaum, der in die originale CDI-Einheit gehörte, zum Anschluss der neuen Einheit nicht passend, aber das lässt sich mit ganz wenig Aufwand und ohne etwas zu beschädigen abändern.
Bevor man aber ans Werk geht, die metallenen Flachstecker aus dem Kunststoffsteckerblock herauszulösen, sollte man sich zur Sicherheit die Farbkennung der Kabel und den dazugehörigen Steckplatz notieren!
Alles, was man nun zum Herauslösen der Stecker braucht, ist ein dünner, spitzer, aber stabiler Gegenstand (dünner Micro-Schraubendreher, Prüflampenspitze oder ein Zahnarztinstrument, wie ich es dafür benützte, Bild/Stecker1), um die Rückziehsicherung (Bild/Stecke2) der kleinen Flach-Stecker einbiegen zu können, mit der die Stecker im Kunststoffsteckerblock gesichert sind. Außerdem braucht man einige Zentimeter Schrumpfschlauch von 5 mm Durchmesser (Isolierband tut es zur Not auch), um die kleinen blanken Stecker wieder zu isolieren, nachdem man sie (ohne Gewalt anzuwenden) aus dem Steckerblock herausgezogen hat. Bevor man aber die nun einzeln isolierten Stecker auf die neue CDI-Einheit steckt, sollte man noch zur Kontrolle überprüfen, ob die Massestecker (grün und grün/weiß) im Viererblock (Bild/CDI) an der gleichen Stelle sitzen wie bei der alten CDI. Das macht man, indem man die beiden Laschen sucht, die untereinander Durchgang haben. Bei mir war übrigens die Steckplatz-Belegung von alt auf neu identisch. Außerdem ist beim Aufstecken auf den neuen Steckerplatz unbedingt darauf zu achten, dass die Laschen, die die Stecker aufnehmen, nicht verbogen oder gar abgebrochen werden. Nachdem nun alles wieder an Ort und Stelle untergebracht ist, kommen wir nun zur spannende Frage: geht’s oder geht’s nicht. Bei mir erwachte mein Otello auf den ersten Knopfdruck aus seinem Koma und eine anschließende 20 km lange Probefahrt verlief ohne Probleme oder irgendwelche Auffälligkeiten. Durchzug, Leistung am Berg, Endgeschwindigkeit und Motorgeräusch: alles ganz normal. Schauen wir mal, wie es weitergeht.

Fazit: Hätte ich vorher gewusst, dass eine neue CDI-Einheit zu dem Preis zu haben und außerdem so einfach einzubauen ist, hätte ich mir die Arbeit an der Platine auf jeden Fall gespart.

Nach 500 km und den dann festgestellten Kraftstoffverbrauch werde ich noch einmal eine Update schreiben.

Bis dahin allen eine gute Fahrt

skypi
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Waldläufer

#2 Re: Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsberi

von Waldläufer » 14. Jul 2012, 22:04

Also ich brauchte keine Steckverbindung zu wechseln, die passten an die GY6 genauso wie an der Originalen. Du hast aber auch eine andere bestellt als ich mit Typbezeichnung vorgegeben habe.

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#3 Re: Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsberi

von skypi » 15. Jul 2012, 11:04

Waldläufer hat geschrieben:Also ich brauchte keine Steckverbindung zu wechseln, die passten an die GY6 genauso wie an der Originalen. Du hast aber auch eine andere bestellt als ich mit Typbezeichnung vorgegeben habe.


Hallo Waldläufer,

auf den Bildern zur Artikelbeschreibung der CDI-Einheiten sind die Steckverbindungen sowohl von der (für URL bitte einloggen) (50 bis 150 ccm), die Du vorgeben hattest, als auch die der (für URL bitte einloggen) (125 und 150 ccm), welche ich dann auswaehlte, identisch oder besser, haetten identisch sein sollen. Mir war dann die "speziellere" (125/150) statt der "universelleren" (50-150) irgendwie die "richtigere". :)

Gruss

skypi


Waldläufer

#4 Re: Otello aus dem Zündungskoma erwacht - ein Erfahrungsberi

von Waldläufer » 15. Jul 2012, 12:48

Nach Bildern sollte man nicht unbedingt gehen, da viele gleich sind und nur die Beschreibung geändert wird. Es gibt auch eine die einstellbar ist die am Otello passt. Ein Forumsmitglied hier hat sie verbaut.

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