Motorschaden
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- Lutz
#1 Motorschaden
Also, ich habe in Sommer 06 einen Otello (Bj. 99 ca.21000km) von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen. Damit bin ich ca. 1000km noch ohne Probleme rumgedüst. Ende Okt 06 blieb das Teil nach 4km einfach stehen. Vorher machte es noch ein paar sehr hässliche Geräusche und dann ging nichts mehr. Schieben war angesagt.
Also war die Frage, zerlegen und bei Ebay verscherbeln oder Zerlegen und reparieren.
Ich habe mich aufs reparieren festgelegt.
Also habe ich das WSHB geladen und alle Foren usw. durchgekämmt.
Als erst hatte ich auf den Kickstarter getippt, da der sich schon mal verklemmt hatte. War’s aber nicht. Also musste der ganze Motor raus.
Schon beim Ölablassen haben sich „Späne“ im Öl befunden. Ich hatte das berühmte Ölpumpenproblem bekommen. Die rechte Seite des Motors war schon etwas komplizierter. Das Lüfterrad ging ja noch ohne Probleme ab. Aber das Polrad bereitete Schwierigkeiten. Im Internet habe ich bei der (für URL bitte einloggen) einen passenden Abzieher (m27 x 1 rechts)für ca. 6€ und 8€ Fracht und Verp. gefunden. Das Teil ist immer noch viel billiger wie das von DP. Die Schrauben habe ich aus dem Motorgehäuse gedreht und vorsichtig mit leichten Schlägen mit einem Gummihammer das Gehäuse abgezogen.
Das Kunststoffzahnrad der Ölpumpe hatte zu 110% Karies. Es ist noch in meinem Besitz, ich habe es nicht beerdigt.
Die Mutter auf der Welle habe ich mit dem Druckluft Schlagschrauber gelöst. Das geht so ohne irgendwelche Halter. Dann gibt es da noch eine Kronenmutter. Der bin ich mit einem Hammer und einen Flacheisen zu Leibe gerückt (Vorsicht Linksgewinde).
Der Motor lies sich sehr schwer drehen. Also musste der Zylinderkopf runter und da lag das kaputte Kölbchen mit hässlichen Riefen vor mir. Der Zylinder hatte auch Riefen. Und alles war ohne Öl.
Dann habe ich die nötigen Teile zusammengestellt und gerechnet. Ich kam bei örtlichen Rollerhändler hier in Stuttgart auf fast 450 €. Bei Datapart ging der Preis schon auf rund 350€. Bei EBAY habe ich nix vernünftiges gefunden. Aber bei der freie Suche im Internet ((für URL bitte einloggen) in Walsrode) hatte ich einen neuen Kolben gefunden. Nach einem netten Telefonat (12cent, der Herr Schnell Daelim Fachhändler hat ein Herz für arme Rollerfahrer) habe ich ihm meine Liste gemailt mit den Original Partnummern. Und er hat mir den ganzen Klumpatsch für rund 250 € angeboten. Na, jetzt rechnet mal nach.
Das Ölpumpenzahnrad kostet lustigerweise 28 Euro, die komplette Ölpumpe 36 Euro. Aber man muss beim Austausch daran denken, dass das Ölpümpchen geändert worden ist. Das alte Zahnrad hatte 7mm, das neue 11mm. Also muss auch das Antriebsrad gewechselt werden. Das neue Antriebsrad ist etwas dicker, also müssen am Freilauf die herausschauenden Schraubenenden abgefeilt und das sauber, gleichmäßig, sorgfältig(denkt an die Unwucht). Und bitte nicht mit der Flex, es sei den man ist Künstler an dem Gerät.
Eine gewisse Fa. Leeb hat dafür sogar eine tech. Information beigelegt.
Das Motorgehäuse muss gründlich von den Spännen befreit werden. Ich habe dazu Motorreiniger (Motorwaschplatz) genommen. Aber jetzt sind alle Teile (auch die Lager) staubtrocken, also öllos. Also habe ich alles wieder mit Motoröl einölgeölt. Den Kolben nach Vorschrift mit den Kolbenringen versehen und alles wie es im Handbuch steht zusammenbauen. Als Kolbenringspanner habe ich einen dünnen Blechstreifen (<0,5mm x20x120 Federstahl) mit einer Schlauchschelle(40-50) benutzt. Mit ein paar Tropfen Öl flutscht dann der Kolben nur so in den Zylinder. Die Dichtung für das Fußende des Zylinders vorher nicht vergessen. Alle Dichtungen sollten ersetzt werden und alle Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel nach Vorschrift angezogen werden. Und man sollte hie und da auch einen Tropfe Schraubensicherungslack verwenden
Viele werden an 18tkm vor dem gleichen Problem, wie ich, stehen. Ich würde heute bei einem Otello vor Bj.2000 ab 17tkm die Ölpumpe wechseln. Entweder klemmt das Teil mal oder/und der Kunststoff ist Mist. Die Pumpe kostet komplett mit Dichtung 70€ und beim Defekt 250€ wenn man es selber macht.
Ich hatte auch noch die Variorollen (20x13) getauscht. Ich habe aber nicht die Originalen für 9 € Stck. sonder von SIP (20x12 10,1g) 9€ für alle 6 getauscht.
Jetzt bin ich fit und es unfreiwillig hinterher auch noch Spaß gemacht. Ich habe auch die Möglichkeit eine Werkstatt zu benutzen, in der vom Schraubendreher bis zu NC Fräse fast alles steht, was der Schrauber begehrt. Dann habe ich viele nette Arbeitskollegen, die alle auch noch ihren Senf dazu gegeben haben(manche hatten echt gut Tipps). Nicht vergessen möchte ich unser Werkstatthandbuch und die Hilfe von den Leuten in den Foren.
Auch ja, es waren wohl 15 Stunden am offenen Otello, bis er wieder zugeschraubt war. Ich schreibe auch nicht die ganzen Fehler auf, die ich blödsinniger gemacht habe(z.B. Getriebeöl abgelassen, weil ich dachte die Schraube hält die Bremsleitung)
Inzwischen habe ich den Roller verkauft , nach dem ich einige schöne Touren z.B. an den Bodensee gefahren bin.
Der Roller ist sehr einfach aufgebaut und lässt sich mit ein bisschen Schraubererfahrung leicht reparieren.
Zu diesem Bericht gibt es auch einen PDF!
Also war die Frage, zerlegen und bei Ebay verscherbeln oder Zerlegen und reparieren.
Ich habe mich aufs reparieren festgelegt.
Also habe ich das WSHB geladen und alle Foren usw. durchgekämmt.
Als erst hatte ich auf den Kickstarter getippt, da der sich schon mal verklemmt hatte. War’s aber nicht. Also musste der ganze Motor raus.
Schon beim Ölablassen haben sich „Späne“ im Öl befunden. Ich hatte das berühmte Ölpumpenproblem bekommen. Die rechte Seite des Motors war schon etwas komplizierter. Das Lüfterrad ging ja noch ohne Probleme ab. Aber das Polrad bereitete Schwierigkeiten. Im Internet habe ich bei der (für URL bitte einloggen) einen passenden Abzieher (m27 x 1 rechts)für ca. 6€ und 8€ Fracht und Verp. gefunden. Das Teil ist immer noch viel billiger wie das von DP. Die Schrauben habe ich aus dem Motorgehäuse gedreht und vorsichtig mit leichten Schlägen mit einem Gummihammer das Gehäuse abgezogen.
Das Kunststoffzahnrad der Ölpumpe hatte zu 110% Karies. Es ist noch in meinem Besitz, ich habe es nicht beerdigt.
Die Mutter auf der Welle habe ich mit dem Druckluft Schlagschrauber gelöst. Das geht so ohne irgendwelche Halter. Dann gibt es da noch eine Kronenmutter. Der bin ich mit einem Hammer und einen Flacheisen zu Leibe gerückt (Vorsicht Linksgewinde).
Der Motor lies sich sehr schwer drehen. Also musste der Zylinderkopf runter und da lag das kaputte Kölbchen mit hässlichen Riefen vor mir. Der Zylinder hatte auch Riefen. Und alles war ohne Öl.
Dann habe ich die nötigen Teile zusammengestellt und gerechnet. Ich kam bei örtlichen Rollerhändler hier in Stuttgart auf fast 450 €. Bei Datapart ging der Preis schon auf rund 350€. Bei EBAY habe ich nix vernünftiges gefunden. Aber bei der freie Suche im Internet ((für URL bitte einloggen) in Walsrode) hatte ich einen neuen Kolben gefunden. Nach einem netten Telefonat (12cent, der Herr Schnell Daelim Fachhändler hat ein Herz für arme Rollerfahrer) habe ich ihm meine Liste gemailt mit den Original Partnummern. Und er hat mir den ganzen Klumpatsch für rund 250 € angeboten. Na, jetzt rechnet mal nach.
Das Ölpumpenzahnrad kostet lustigerweise 28 Euro, die komplette Ölpumpe 36 Euro. Aber man muss beim Austausch daran denken, dass das Ölpümpchen geändert worden ist. Das alte Zahnrad hatte 7mm, das neue 11mm. Also muss auch das Antriebsrad gewechselt werden. Das neue Antriebsrad ist etwas dicker, also müssen am Freilauf die herausschauenden Schraubenenden abgefeilt und das sauber, gleichmäßig, sorgfältig(denkt an die Unwucht). Und bitte nicht mit der Flex, es sei den man ist Künstler an dem Gerät.
Eine gewisse Fa. Leeb hat dafür sogar eine tech. Information beigelegt.
Das Motorgehäuse muss gründlich von den Spännen befreit werden. Ich habe dazu Motorreiniger (Motorwaschplatz) genommen. Aber jetzt sind alle Teile (auch die Lager) staubtrocken, also öllos. Also habe ich alles wieder mit Motoröl einölgeölt. Den Kolben nach Vorschrift mit den Kolbenringen versehen und alles wie es im Handbuch steht zusammenbauen. Als Kolbenringspanner habe ich einen dünnen Blechstreifen (<0,5mm x20x120 Federstahl) mit einer Schlauchschelle(40-50) benutzt. Mit ein paar Tropfen Öl flutscht dann der Kolben nur so in den Zylinder. Die Dichtung für das Fußende des Zylinders vorher nicht vergessen. Alle Dichtungen sollten ersetzt werden und alle Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel nach Vorschrift angezogen werden. Und man sollte hie und da auch einen Tropfe Schraubensicherungslack verwenden
Viele werden an 18tkm vor dem gleichen Problem, wie ich, stehen. Ich würde heute bei einem Otello vor Bj.2000 ab 17tkm die Ölpumpe wechseln. Entweder klemmt das Teil mal oder/und der Kunststoff ist Mist. Die Pumpe kostet komplett mit Dichtung 70€ und beim Defekt 250€ wenn man es selber macht.
Ich hatte auch noch die Variorollen (20x13) getauscht. Ich habe aber nicht die Originalen für 9 € Stck. sonder von SIP (20x12 10,1g) 9€ für alle 6 getauscht.
Jetzt bin ich fit und es unfreiwillig hinterher auch noch Spaß gemacht. Ich habe auch die Möglichkeit eine Werkstatt zu benutzen, in der vom Schraubendreher bis zu NC Fräse fast alles steht, was der Schrauber begehrt. Dann habe ich viele nette Arbeitskollegen, die alle auch noch ihren Senf dazu gegeben haben(manche hatten echt gut Tipps). Nicht vergessen möchte ich unser Werkstatthandbuch und die Hilfe von den Leuten in den Foren.
Auch ja, es waren wohl 15 Stunden am offenen Otello, bis er wieder zugeschraubt war. Ich schreibe auch nicht die ganzen Fehler auf, die ich blödsinniger gemacht habe(z.B. Getriebeöl abgelassen, weil ich dachte die Schraube hält die Bremsleitung)
Inzwischen habe ich den Roller verkauft , nach dem ich einige schöne Touren z.B. an den Bodensee gefahren bin.
Der Roller ist sehr einfach aufgebaut und lässt sich mit ein bisschen Schraubererfahrung leicht reparieren.
Zu diesem Bericht gibt es auch einen PDF!
Zuletzt geändert von Lutz am 30. Mai 2008, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
- Für diesen Beitrag danken
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