11. Jun 2011, 09:25
Was man für die Reparatur benötigt:
2 Rollen Kupferlackdraht, je 110 m lang. Drahtstärke 0,2 mm.
Preis bei Conrad Elektronik je 3,58 Euro. Bestellnummer 60 75 68
Sekundenkleber zum versiegeln und fixieren der fertig gewickelten Spulen.
Ein Ohrstäbchen, oder Wattestäbchen zum führen des Kupferdraht beim wickeln.
Ein kurzes Anschlussbein von einem Transistor, oder etwas ähnliches um eine externe Kabelverbindung herzustellen.
Die beiden defekten Spulen werden komplett bis zum Kunststoffträgermaterial abgewickelt. Am besten geht man hin und durchschneidet das Kabelmaterial mit einem Cuttermesser.
Wenn man damit fertig ist hat man etwa 66 Gramm fertig abgewickeltes Kabel neben sich liegen. Genau so viel ist in etwa auch auf den beiden neu gekauften Kabelwickeln drauf.
Zum neu wickeln führt man das Kabel durch das Ohrstäbchen hindurch. Bei dem Ohrstäbchen muß man dazu an beiden Enden die Wattebäuschchen abschneiden. Mit dem Stäbchen kommt man wunderbar zum wickeln in die Zwischenräume hinein.
Das Kabel wird sorgsam um den Kern herum gewickelt und sollte einigermaßen stramm anliegen. Es werden nach Möglichkeit immer nebeneinander liegende Bahnen gewickelt. Die komplette 110 m Rolle muß auf einen einzelnen Kern gewickelt werden. Die Enden der Kabel werden auf den letzten 6 cm dreifach übereinander geschlagen. Mit einem Feuerzeug wird auf dem letzten cm die Isolierung abgebrannt. Das Kupferkabel sollte dann noch mit 500er Schleifpapier blank gerieben werden, damit es das Lötzinn annimmt.
Da man nicht in einem Zug die beiden Spulen wickeln kann, muß man an der ersten Spule eine weitere externe Verbindung für die Kabelenden schaffen. Man nimmt dazu ein abgekniffenes Bein von einem Transistor und schmilzt dieses Bein leicht in den Kunststoff neben den anderen Lötverbindungen ein. Die zweite Spule muß anders herum gewickelt werden als die erste, die Verbindung geht über Kreuz!
Wenn beide Spulen gewickelt und verlötet wurden muß man die äußeren Windungen mit Sekundenkleber ordentlich verkleben.
Normalerweise wird dort ein spezielles Harz aufgetragen, mit Sekundenkleber geht das aber auch. Es muß schon eine richtig sichtbare Schicht Kleber aufgetragen werden, am besten gelingt das unter der Verwendung von Sekundenkleber Aktivatorspray. So etwas bekommt man bei Westfalia unter der Bestellnummer 21 67 88. Die Kosten dafür betragen 4,99 Euro.
Die Funktion der Spulen kann man mit einem Wechselstrom Magneten überprüfen.
Für die Funktionsprüfung eignet sich die Motorwicklung einer Laugenpumpe von einer Waschmaschine. Der Metallring mit der Spule der die Pumpe antreibt wird mit einer Säge durchtrennt, so daß man einen Halbkreis über hat. Den Halbkreis kann man an die beiden Spulen halten und Strom auf der Spule von der Laugenpumpe anlegen.
Die beiden Spulen der Lichtmaschine bringen bei diesem Test etwa jeweils 40 Volt. Am Ausgangskabel der Lichtmaschine kann zur Überprüfung der Leistung eine 220 Volt / 40 Watt Birne angeschlossen werden. Die Spannung der Lichtmaschine darf bei dieser Belastung nicht zusammenbrechen.
Wenn alles funktioniert, Lichtmaschine wieder einbauen und fertig ist das Teil.
Wichtig!!! Beim Umgang mit der Stromversorgung der Testspule und dem Spannungsausgang der Lichtmaschine sollte man mit besonderer Vorsicht arbeiten, denn schon die 60 Volt der Lichtmaschine können gefährlich sein!!!
Statorbild.jpg
Wicklungsanfang geht auf Masse, Wicklungsende auf Kabel Rot/schwarz diese beiden Anschlüsse sind die Lötpunkte unter den beiden Spulen.
Gruß Horst
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