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Worauf achten beim Gebrauchtkauf R 125 F.I.?

26. Feb 2015, 02:08

Hallo zusammen!

Ich (seit 35 Jahren -mit Pausen- selbst passionierter Motorradfahrer, aktuell BMW R1100S - ca. 25.000 km p.a.) suche für meine Tochter zum baldigen 16ten eine gute & günstige Daelim R 125 F.I.
Dieses Modell gefällt nicht nur ihr besonders gut, ich mag (neben der Optik) insbesondere die Einspritzung, das modernere Cockpit und die 3 Mehr-PS im Vergleich zur VJ. Da sie ausschließlich Land- und Fernstrasse zur Schule bewältigen muss (nebst Autobahnauffahrten), sollten schon gut "echte" 100 km/h drin sein - ironischer Weise wäre hier langsamer gefährlicher..... ;)

Wir hatten am vergangenen Wochenende schon eine Besichtigung einer 2008er, 22.000 km durchgeführt, mit enttäuschendem Ergebnis: Völlig verranzt (war auf den Bildern nicht zu erkennen), Kettenblatt hatte den Haifischzahn schon weit hinter sich gelassen, Nachrüstblinker (nicht mal LED) stümperhaft verkabelt und der erste Gang jaulte unter Zug /im Schiebebetrieb wie ein sterbender Wolf. Da das auch bei gezogener Kupplung nicht besser wurde, vermute ich mal, daß auch diese ihre Grenze erreicht hatte.

Nun bitte ich um Unterstützung:

Worauf sollte man besonders (!) beim Gebrauchtkauf einer F.I. achten?

Insbesondere:
- Gibt es gewisse Erfahrungen mit Gesamtkilometern, bzw. mit welcher Laufleistung /Standzeit ist bei diesen hochdrehenden Motoren zu rechnen?
- Welche Laufleistung erreicht das hintere Kettenblatt / die Kette?
- Wie lange hält (in etwa) in Reifensatz bei "normaler" Fahrweise?
- "Lohnt" sich der eventuelle Mehrpreis für ein Model nach MÜ 2012?
- Wie steht es um den realistischen Verbrauch (Sprit & Öl) per 100km unter Vollast?

Wir danken schon jetzt für jeden guten Hinweis!

Gruß, Sturzelpurzel

Re: Worauf achten beim Gebrauchtkauf R 125 F.I.?

26. Feb 2015, 03:41

Kannst du uns verraten was für dich eine Daelim R ist. Normal heißen die VL oder VJ und VJF
Der Verbrauch richtet sich nach der Fahrweise und sollte 3,5 ltr. nicht übersteigen aber das siehst du eh erst wenn du sie hast. Öl brauchen die kleinen Motorrädchen nicht die kommen von Ölwechsel zu Ölwechsel durch. Den Reifenverschleiß kann man auch nicht einfach so mit KM angeben. Der hängt von Marke Gewicht des Fahrers oder Fahrerin ab und natürlich die Fahrweise.
Da kann dir aber die Motorrad Fraktion hier wohl mehr zu erzählen, ich fahre nur Roller ist Bequemer und man kann mehr zuladen.

Re: Worauf achten beim Gebrauchtkauf R 125 F.I.?

26. Feb 2015, 08:50

Unsere Roadwin R ist erst gut 1tkm alt, aber soviel kann ich schon mal sagen:
Ich habe erst einmal kurz Vollgas gegeben, Tacho 125, GPS 116.
Bei 11000U/min liegen rechnerisch 115km/h an (bei Hinterrad-Umfang 1884mm).

Motor sehr geschmeidig, mit 3000U/min im 5.Gang ruckfrei.
Aber auch kraftlos unter 7000U/min, schon bei einer Überführung muß man runterschalten.
Die Roadwin R ist kein Stadtfahrzeug das mit mäßigen Drehzahlen zügig von der Ampel wegkommt!

Den originalen Swallow Reifen vertraue ich nicht, da kommen später Heidenauer drauf.
Bin diesen Winter mehrmals leicht gerutscht.
Haltbarkeit der Reifen dürfte aber 10tkm und mehr betragen.
Ist ja schon beim Großroller mit mehr Gewicht und Leistung, aber dafür kleinerem Hinterrad so.

Verbrauch 3 Liter auf dem Weg zur Arbeit (einfache Strecke 25km mit viel Großstadt).
Was mich enttäuscht, denn andere 125er Motorräder dieser Klasse kommen mit 2 Liter aus, die Sparbrötchen mit 1.5 Liter.
Vielleicht wird es nach der 1.Inspektion besser, ist ja noch nicht ganz eingefahren.

Bei echtem Dauervollgas am Begrenzer dürften 4 Liter nicht mehr reichen.
Schließllich kostet der Luftwiderstand bei 110-120km/h und die fünfstelligen Drehzahlen viel Energie.

Doch wird man für Kilometerfresserei auf der Autobahn eh was anderes nehmen.
Die Mühle ist extrem laut, selbst meine Husqvarna650 ist noch leiser und ein Burgman650 sowieso.

Keine Gepäckmöglichkeit!

Nachtrag: Auf Hauptständer aufbocken geht (für Mädchen) schwer, schlecht ausbalanciert.
Zum Glück bleibt der Seitenständer ausgeklappt.

Re: Worauf achten beim Gebrauchtkauf R 125 F.I.?

28. Feb 2015, 01:26

Waldläufer hat geschrieben:Kannst du uns verraten was für dich eine Daelim R ist. Normal heißen die VL oder VJ und VJF
Der Verbrauch richtet sich nach der Fahrweise und sollte 3,5 ltr. nicht übersteigen aber das siehst du eh erst wenn du sie hast. Öl brauchen die kleinen Motorrädchen nicht die kommen von Ölwechsel zu Ölwechsel durch. Den Reifenverschleiß kann man auch nicht einfach so mit KM angeben. Der hängt von Marke Gewicht des Fahrers oder Fahrerin ab und natürlich die Fahrweise.
Da kann dir aber die Motorrad Fraktion hier wohl mehr zu erzählen, ich fahre nur Roller ist Bequemer und man kann mehr zuladen.


Danke schön - aber wie konntest Du jetzt mit Deinem Beitrag eine meine Fragen beantworten? VL VJ oder VJF heißt schon lange keine Roadwin mehr, den Rest weiß ich selbst. Aber nett, dass Du Dich zu antworten berufen fühltest!

ts1964 hat geschrieben:Unsere Roadwin R ist erst gut 1tkm alt, aber soviel kann ich schon mal sagen:
Ich habe erst einmal kurz Vollgas gegeben, Tacho 125, GPS 116.
Bei 11000U/min liegen rechnerisch 115km/h an (bei Hinterrad-Umfang 1884mm).

Motor sehr geschmeidig, mit 3000U/min im 5.Gang ruckfrei.
Aber auch kraftlos unter 7000U/min, schon bei einer Überführung muß man runterschalten.
Die Roadwin R ist kein Stadtfahrzeug das mit mäßigen Drehzahlen zügig von der Ampel wegkommt!

Den originalen Swallow Reifen vertraue ich nicht, da kommen später Heidenauer drauf.
Bin diesen Winter mehrmals leicht gerutscht.
Haltbarkeit der Reifen dürfte aber 10tkm und mehr betragen.
Ist ja schon beim Großroller mit mehr Gewicht und Leistung, aber dafür kleinerem Hinterrad so.

Verbrauch 3 Liter auf dem Weg zur Arbeit (einfache Strecke 25km mit viel Großstadt).
Was mich enttäuscht, denn andere 125er Motorräder dieser Klasse kommen mit 2 Liter aus, die Sparbrötchen mit 1.5 Liter.
Vielleicht wird es nach der 1.Inspektion besser, ist ja noch nicht ganz eingefahren.

Bei echtem Dauervollgas am Begrenzer dürften 4 Liter nicht mehr reichen.
Schließllich kostet der Luftwiderstand bei 110-120km/h und die fünfstelligen Drehzahlen viel Energie.

Doch wird man für Kilometerfresserei auf der Autobahn eh was anderes nehmen.
Die Mühle ist extrem laut, selbst meine Husqvarna650 ist noch leiser und ein Burgman650 sowieso.

Keine Gepäckmöglichkeit!

Nachtrag: Auf Hauptständer aufbocken geht (für Mädchen) schwer, schlecht ausbalanciert.
Zum Glück bleibt der Seitenständer ausgeklappt.


Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht! Hat meinen Eindruck in der ein- oder anderen Weise bestätigt. Welche Konkurrenten der 15 PS Liga kommen denn mit 1,5 - 2 Litern aus? 2-Takter wohl kaum....?

Vielleicht habe ich die Frage auch nur missverständlich formuliert: Gibt es neuralgische (empfindliche) Stellen der 125 F.I. - z.B. Kettenblatt, Schwingenaufnahme, Bremssattelbefestigung, etc., auf welche man besonders achten sollte?

Besten Dank, Sturzel

Re: Worauf achten beim Gebrauchtkauf R 125 F.I.?

28. Feb 2015, 19:26

Sturzel, außer Konkurenz weil ja Rollerfahrer antworte ich einmal so: Als einige Jahre im Forum liest man ja alle Beiträge und die von dir aufgezählten Beispielprobleme sind hier noch nicht unter gekommen. Einzelne Probleme mit der EMS (dem elektonischen Zünd-Einspritzsystem) hat es schon gegeben, das selbe ist bei den Rollern auch so. Hier gibt es aber wenig Erfahrungsberichte von Selbstschraubern bei den relativ neueren Modellen. Ansonsten sind mir keine Auffälligkeiten bekannt. Stöbere doch einmal in älteren Beiträgen. Aus meiner Sicht gibt es keine direkten Schwachstellen. Das hätte man hier mitbekommen.