Daelim Roadwin R FI Kettenspannung

Grüßt euch,

ich bin noch ein wenig mit der Kettenspannung auf Kriegsfuß und wie man sie bei der Roadwin einstellt. Meine Kette ist gefühlt etwas schlapp wieder und ich will sie einfach nicht zu fest halt machen.
Bin gerade verwirrt weil es ja unterschiedliche Verfahren zu Überprüfung und zum einstellen einer Kette grundsätzlich gibt.
Im Handbuch steht "1. Motor abstellen, Fahrzeug auf ebenen Untergrund auf den Hauptständer stellen und Leerlauf einlegen" - Also wird die Kettenspannung aufgebockt prüfen wenn ich das richtig verstehe
"2. Kettenspanner abnehmen bzw. kräftig nach unten drücken, Antriebskette auf Freigängigkeit prüfen, indem die Ketten zwischen Kettenrad und Ritzel auf und ab bewegt werden". Ein Kettenspanner ist mir nur von der Steuerkette bekannt,auch das Wort "Ketten" deutet auf schlecht übersetzt hin.

Und gespannt wird sie auf dem Seitenständer? Irgendwie komisch geschrieben.

Wie ist es denn nun korrekt?

Es gibt nen Kettenspanner bei der Daystar. Aber bei Deiner ist es richtig, wenn man "klassisch" vorgeht.

Man setzt sich auf das Motorrad während die Maschine ohne Ständer auf ebenem Untergrund steht. Das drauf setzen plant dann das individuelle "Kampfgewicht" des Fahrers ein. Daher drauf setzen.

Dann in der Mitte zwischen Kettenrad und Kettenritzel die Kettenspannung prüfen. Die sollte 2-3 cm oder soviel sein, wie der Hersteller vorgibt. Manchmal sagen die 2-3, manchmal 3-4cm. Bei hohem "Kampfgewicht" lieber etwas weniger Kettenspannung und dann lieber 3-4 cm, wenn z.B. 2-3 genannt sind. Wenn man nämlich fährt und die Maschine einfedert und ausfedert, ändert sich ja die Vorspannung...

Was heißt z.B. 3 cm Kettenspannung:
Nichts anders, als daß man die Kette von der Ruhelage aus 1,5 cm nach oben + 1,5 cm nach unten bewegen kann. Man kann also 1,5cm sagen (pro Richtung) oder 3cm. Ich kenne die Angabe meist so, dass man das Gesamtmaß benennt. Hier also 3 cm.

Motorlager kann leiden:
Ist die Kette zu stramm, leidet vor allem das Lager, welches die Antriebswelle führt. Also die Welle, auf der das Motorritzel sitzt. Eine zu stramme Kette kann das Lager beschädigen und das wäre dann sehr aufwändig zu reparieren, weil der Motor auseinander müßte.

Zu stramme Kette:
Siehe zuvor + deutlich erhöhter Verschleiß von Kette und Kettenrad/Motorritzel.

Zu lose Kette:
Vor allem führt dies zu einem Mehr an Lastwechselreaktionen, was beim Kurven fahren gar nicht gut ist... Bei richtig loser Kette führt dies zu einem "Kettenschlagen", was auch nicht gut ist. Im Extremfall könnte die Kette abspringen und das Hinterrad blockieren.



fr

Naaa, vielleicht nicht ganz korrekt
Also stellt euch mal vor das Center Antriebsritzel, Center Achsschwingbolzen und Center Hinterradachse in einer Linie stehen. Hier wird die maximale Länge der Kette erreicht und da sollte sie auch mit geringem Spiel laufen. Es darf keine Dehnung/Streckung erfolgen. Das Kettenspiel wird vom Hersteller vorgegeben was dann bedeutet das im ausgefederten Zustand ein Kettenspiel von X vorgegeben wird damit im eingefederten Zustand bei max Länge, die Kette optimal eingestellt ist.
Nun sind die Schwingen ja ausgefedert/vorgespannt und das Spiel oder Durchhang gilt für alle Fahrer gleich, egal welcher Gewichtsklasse.
Bei zu viel Gewicht würde die Schwinge über diese Linie hinaus einfedern und die Federung oder das Hinterrad gibt dann ne Rückmeldung mit KFZ-Typischen Klagelauten. Die Kette wird dann wieder lockerer wenn die Schwinge über den Punkt der optimalen Länge hinaus geht/ weiter einfedert.
Also auf Hauptständer stellen und nicht Seitenständer. Spiel oder Durchhang messen. Spiel ist genauer weil max Oben und max Unten einfach zu ermitteln ist. Durchhang ist der Wert von max Unten bis zur gedachten Centerlinie.

Noch eins ist wichtig. Die Kette muss auf unterschiedliche Längung geprüft werden. Hinterrad bissl drehen und Spiel messen, Stück weiter drehen usw.
Gibts dann Unterschiede, Kette putt.

Na ja. Diese Vorgehensweise hat bisher an allen meinen Maschinen über mehr als 40 Jahre gut funktioniert... Aber macht mal, wie Ihr meint


fr

fr, ich wollte nicht darlegen das es falsch ist wie du es machst. Ich möchte nur das die Leute verstehen was es mit dem Kettenspiel/ Spannung auf sich hat. Jeder muss selbst herausfinden was für ihn passt wo dann auch Laufleistung, Fahrweise und Pflege wieder mit einspielen. Wie zB mit Benzin/Bremsenreiniger den Pneu auf die Felge ziehen. Dem Draufgänger könnte die Felge gegen den Schädel knallen und der Vorsichtige verbraucht ne Dose Reiniger und hat den reifen noch nicht drauf. Wenn die Leute sich ein anderes Federbein einbauen, das Möp höher oder tiefer kommt, kann man nicht mit dem selben Kettenspiel arbeiten.

Ich kann euch mal beide trösten, beides war nicht genau was ich fragte

Die Frage war nicht wie man eine Kette einstellen kann, sondern wie ich die Kette nach Herstellerinformationen einstellen soll. Sprich wie diese zu verstehen sind.