Lichtmaschine defekt, kein Zündstrom? Selber reparieren! Kosten unter 8 Euro!!
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- Hardwaredoktor
#1 Lichtmaschine defekt, kein Zündstrom? Selber reparieren! Kosten unter 8 Euro!!
Hallo miteinander!
CDI und Zündspule OK, aber trotzdem kein Zündfunke??!!??
Wenn der Motor nicht mehr anspringen will liegt das oftmals an einem Problem mit dem Zündsystem. Leider ist es aber nicht immer nur eine defekte Zündkerze die das Problem verursacht.
Ist eine defekte Zündspule, oder eine defekte CDI-Einheit als Fehlerquelle ausgeschlossen worden, so liegt das Problem sehr oft an einem Wicklungsschaden der Lichtmaschine.
An dem Stator der Lichtmaschine, so heißt das Teil mit den Kupferdrahtwicklungen, gibt es zwei Spulen die eingewickelt sind. Das sind die beiden Spulen für die Stromversorgung der Zündanlage. Jede dieser beiden Spulen liefert etwa 40 Volt Wechselstrom, zusammen also bis zu 80 Volt Leerlaufspannung. Diese Spannung wird zur Versorgung der CDI-Einheit benötigt.
Die Spannung sollte beim Startvorgang mindestens 40 – 50 Volt betragen. Die Spannung wird an dem schwarzen Kabel mit dem roten Streifen entweder am Motor, oder direkt an der CDI gemessen. Liegen dort deutlich weniger als 40 Volt an liegt ein Wicklungsschaden an der Lichtmaschine vor!
Zur Überprüfung der CDI und Zündspule kann man die Versorgungsspannung von einem anderen laufenden 4-Takt Motor abgreifen. Wie das geht steht in dem Thema zur der Reparatur einer defekten CDI.
Man kann zwar den Durchgangswiderstand der Wicklung mit einem Messgerät ermitteln, dieses sagt aber noch nichts darüber aus ob die Wicklung möglicherweise einen Induktionsschluss hat, denn der tritt nur auf wenn die Spule mit einem wechselnden Magnetfeld Strom erzeugen soll.
Der Draht in den beiden Wicklungen hat einen Durchmesser von 0,2 mm und ist mit einer Lackschicht überzogen. Wenn die Spulen bei der Produktion nicht ordentlich genug gewickelt wurden, daß Hauptproblem liegt bei der Zugspannung beim wickeln, dann besteht die Möglichkeit das die Drähte innerhalb der Wicklung leicht schwingen können. Irgendwann ist dann mal die Isolierung durchgescheuert und es kommt zu einem Kurzschluss.
Man hat dann zwei Möglichkeiten! Entweder man kauft sich eine neue Lichtmaschine, oder man repariert das Teil selber. Der Zeitaufwand liegt bei etwa 2 Stunden. Der Materialpreis für den Kupferlackdraht liegt bei unter 8 Euro.
Was man für die Reparatur benötigt:
2 Rollen Kupferlackdraht, je 110 m lang. Drahtstärke 0,2 mm.
Preis bei Conrad Elektronik je 3,58 Euro. Bestellnummer 60 75 68
Sekundenkleber zum versiegeln und fixieren der fertig gewickelten Spulen.
Ein Ohrstäbchen, oder Wattestäbchen zum führen des Kupferdraht beim wickeln.
Ein kurzes Anschlussbein von einem Transistor, oder etwas ähnliches um eine externe Kabelverbindung herzustellen.
Die beiden defekten Spulen werden komplett bis zum Kunststoffträgermaterial abgewickelt. Am besten geht man hin und durchschneidet das Kabelmaterial mit einem Cuttermesser.
Wenn man damit fertig ist hat man etwa 66 Gramm fertig abgewickeltes Kabel neben sich liegen. Genau so viel ist in etwa auch auf den beiden neu gekauften Kabelwickeln drauf.
Zum neu wickeln führt man das Kabel durch das Ohrstäbchen hindurch. Bei dem Ohrstäbchen muß man dazu an beiden Enden die Wattebäuschchen abschneiden. Mit dem Stäbchen kommt man wunderbar zum wickeln in die Zwischenräume hinein.
Das Kabel wird sorgsam um den Kern herum gewickelt und sollte einigermaßen stramm anliegen. Es werden nach Möglichkeit immer nebeneinander liegende Bahnen gewickelt. Die komplette 110 m Rolle muß auf einen einzelnen Kern gewickelt werden. Die Enden der Kabel werden auf den letzten 6 cm dreifach übereinander geschlagen. Mit einem Feuerzeug wird auf dem letzten cm die Isolierung abgebrannt. Das Kupferkabel sollte dann noch mit 500er Schleifpapier blank gerieben werden, damit es das Lötzinn annimmt.
Da man nicht in einem Zug die beiden Spulen wickeln kann, muß man an der ersten Spule eine weitere externe Verbindung für die Kabelenden schaffen. Man nimmt dazu ein abgekniffenes Bein von einem Transistor und schmilzt dieses Bein leicht in den Kunststoff neben den anderen Lötverbindungen ein. Die zweite Spule muß anders herum gewickelt werden als die erste, die Verbindung geht über Kreuz!
Wenn beide Spulen gewickelt und verlötet wurden muß man die äußeren Windungen mit Sekundenkleber ordentlich verkleben.
Normalerweise wird dort ein spezielles Harz aufgetragen, mit Sekundenkleber geht das aber auch. Es muß schon eine richtig sichtbare Schicht Kleber aufgetragen werden, am besten gelingt das unter der Verwendung von Sekundenkleber Aktivatorspray. So etwas bekommt man bei Westfalia unter der Bestellnummer 21 67 88. Die Kosten dafür betragen 4,99 Euro.
Die Funktion der Spulen kann man mit einem Wechselstrom Magneten überprüfen.
Für die Funktionsprüfung eignet sich die Motorwicklung einer Laugenpumpe von einer Waschmaschine. Der Metallring mit der Spule der die Pumpe antreibt wird mit einer Säge durchtrennt, so daß man einen Halbkreis über hat. Den Halbkreis kann man an die beiden Spulen halten und Strom auf der Spule von der Laugenpumpe anlegen.
Die beiden Spulen der Lichtmaschine bringen bei diesem Test etwa jeweils 40 Volt. Am Ausgangskabel der Lichtmaschine kann zur Überprüfung der Leistung eine 220 Volt / 40 Watt Birne angeschlossen werden. Die Spannung der Lichtmaschine darf bei dieser Belastung nicht zusammenbrechen.
Wenn alles funktioniert, Lichtmaschine wieder einbauen und fertig ist das Teil.
Wichtig!!! Beim Umgang mit der Stromversorgung der Testspule und dem Spannungsausgang der Lichtmaschine sollte man mit besonderer Vorsicht arbeiten, denn schon die 60 Volt der Lichtmaschine können gefährlich sein!!!
CDI und Zündspule OK, aber trotzdem kein Zündfunke??!!??
Wenn der Motor nicht mehr anspringen will liegt das oftmals an einem Problem mit dem Zündsystem. Leider ist es aber nicht immer nur eine defekte Zündkerze die das Problem verursacht.
Ist eine defekte Zündspule, oder eine defekte CDI-Einheit als Fehlerquelle ausgeschlossen worden, so liegt das Problem sehr oft an einem Wicklungsschaden der Lichtmaschine.
An dem Stator der Lichtmaschine, so heißt das Teil mit den Kupferdrahtwicklungen, gibt es zwei Spulen die eingewickelt sind. Das sind die beiden Spulen für die Stromversorgung der Zündanlage. Jede dieser beiden Spulen liefert etwa 40 Volt Wechselstrom, zusammen also bis zu 80 Volt Leerlaufspannung. Diese Spannung wird zur Versorgung der CDI-Einheit benötigt.
Die Spannung sollte beim Startvorgang mindestens 40 – 50 Volt betragen. Die Spannung wird an dem schwarzen Kabel mit dem roten Streifen entweder am Motor, oder direkt an der CDI gemessen. Liegen dort deutlich weniger als 40 Volt an liegt ein Wicklungsschaden an der Lichtmaschine vor!
Zur Überprüfung der CDI und Zündspule kann man die Versorgungsspannung von einem anderen laufenden 4-Takt Motor abgreifen. Wie das geht steht in dem Thema zur der Reparatur einer defekten CDI.
Man kann zwar den Durchgangswiderstand der Wicklung mit einem Messgerät ermitteln, dieses sagt aber noch nichts darüber aus ob die Wicklung möglicherweise einen Induktionsschluss hat, denn der tritt nur auf wenn die Spule mit einem wechselnden Magnetfeld Strom erzeugen soll.
Der Draht in den beiden Wicklungen hat einen Durchmesser von 0,2 mm und ist mit einer Lackschicht überzogen. Wenn die Spulen bei der Produktion nicht ordentlich genug gewickelt wurden, daß Hauptproblem liegt bei der Zugspannung beim wickeln, dann besteht die Möglichkeit das die Drähte innerhalb der Wicklung leicht schwingen können. Irgendwann ist dann mal die Isolierung durchgescheuert und es kommt zu einem Kurzschluss.
Man hat dann zwei Möglichkeiten! Entweder man kauft sich eine neue Lichtmaschine, oder man repariert das Teil selber. Der Zeitaufwand liegt bei etwa 2 Stunden. Der Materialpreis für den Kupferlackdraht liegt bei unter 8 Euro.
Was man für die Reparatur benötigt:
2 Rollen Kupferlackdraht, je 110 m lang. Drahtstärke 0,2 mm.
Preis bei Conrad Elektronik je 3,58 Euro. Bestellnummer 60 75 68
Sekundenkleber zum versiegeln und fixieren der fertig gewickelten Spulen.
Ein Ohrstäbchen, oder Wattestäbchen zum führen des Kupferdraht beim wickeln.
Ein kurzes Anschlussbein von einem Transistor, oder etwas ähnliches um eine externe Kabelverbindung herzustellen.
Die beiden defekten Spulen werden komplett bis zum Kunststoffträgermaterial abgewickelt. Am besten geht man hin und durchschneidet das Kabelmaterial mit einem Cuttermesser.
Wenn man damit fertig ist hat man etwa 66 Gramm fertig abgewickeltes Kabel neben sich liegen. Genau so viel ist in etwa auch auf den beiden neu gekauften Kabelwickeln drauf.
Zum neu wickeln führt man das Kabel durch das Ohrstäbchen hindurch. Bei dem Ohrstäbchen muß man dazu an beiden Enden die Wattebäuschchen abschneiden. Mit dem Stäbchen kommt man wunderbar zum wickeln in die Zwischenräume hinein.
Das Kabel wird sorgsam um den Kern herum gewickelt und sollte einigermaßen stramm anliegen. Es werden nach Möglichkeit immer nebeneinander liegende Bahnen gewickelt. Die komplette 110 m Rolle muß auf einen einzelnen Kern gewickelt werden. Die Enden der Kabel werden auf den letzten 6 cm dreifach übereinander geschlagen. Mit einem Feuerzeug wird auf dem letzten cm die Isolierung abgebrannt. Das Kupferkabel sollte dann noch mit 500er Schleifpapier blank gerieben werden, damit es das Lötzinn annimmt.
Da man nicht in einem Zug die beiden Spulen wickeln kann, muß man an der ersten Spule eine weitere externe Verbindung für die Kabelenden schaffen. Man nimmt dazu ein abgekniffenes Bein von einem Transistor und schmilzt dieses Bein leicht in den Kunststoff neben den anderen Lötverbindungen ein. Die zweite Spule muß anders herum gewickelt werden als die erste, die Verbindung geht über Kreuz!
Wenn beide Spulen gewickelt und verlötet wurden muß man die äußeren Windungen mit Sekundenkleber ordentlich verkleben.
Normalerweise wird dort ein spezielles Harz aufgetragen, mit Sekundenkleber geht das aber auch. Es muß schon eine richtig sichtbare Schicht Kleber aufgetragen werden, am besten gelingt das unter der Verwendung von Sekundenkleber Aktivatorspray. So etwas bekommt man bei Westfalia unter der Bestellnummer 21 67 88. Die Kosten dafür betragen 4,99 Euro.
Die Funktion der Spulen kann man mit einem Wechselstrom Magneten überprüfen.
Für die Funktionsprüfung eignet sich die Motorwicklung einer Laugenpumpe von einer Waschmaschine. Der Metallring mit der Spule der die Pumpe antreibt wird mit einer Säge durchtrennt, so daß man einen Halbkreis über hat. Den Halbkreis kann man an die beiden Spulen halten und Strom auf der Spule von der Laugenpumpe anlegen.
Die beiden Spulen der Lichtmaschine bringen bei diesem Test etwa jeweils 40 Volt. Am Ausgangskabel der Lichtmaschine kann zur Überprüfung der Leistung eine 220 Volt / 40 Watt Birne angeschlossen werden. Die Spannung der Lichtmaschine darf bei dieser Belastung nicht zusammenbrechen.
Wenn alles funktioniert, Lichtmaschine wieder einbauen und fertig ist das Teil.
Wichtig!!! Beim Umgang mit der Stromversorgung der Testspule und dem Spannungsausgang der Lichtmaschine sollte man mit besonderer Vorsicht arbeiten, denn schon die 60 Volt der Lichtmaschine können gefährlich sein!!!
Zuletzt geändert von Hardwaredoktor am 25. Mai 2008, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
- olli6260
#2 Re: Lichtmaschine defekt, kein Zündstrom? Selber reparieren! Kos
hallo liebe Leute, wer keinen Conradshop in der nähe hat und somit Online bestellen muss hat noch Ausgaben für Verpackung und Versand das macht dann insgesammt 12,18 € für die beiden 110 m Lackdrahtspulen. Alternativ kann die entsprechende Länge als ganzes also als 220 m Spule mit sichtbarer Kennzeichnung bei 110 m bei (für URL bitte einloggen) bestellt werden. Mann muss dazu dieses nur bei der Bestellung mitteilen. Kosten je Meter 2 ct. das macht 4,40 € für 220 m + 6 € Versand also insgesammt 10,40 €. sind auch schnell mit der Lieferung.
Viel spass olli6260
Viel spass olli6260
- horst
#3 Re: Lichtmaschine defekt, kein Zündstrom? Selber reparieren! Kos
Hi olli6260
Den hab ich gestern auch gefunden, und die Qual. ist auch besser, aber dein Hinweis mit der Markierung ist gut, hat sich die Anfrage von mir erledigt.
na dann werd ich mal ne Bestellung machen, dann kann ich meinen defekten Reservestator instandsetzen.
Gruß Horst
Den hab ich gestern auch gefunden, und die Qual. ist auch besser, aber dein Hinweis mit der Markierung ist gut, hat sich die Anfrage von mir erledigt.
na dann werd ich mal ne Bestellung machen, dann kann ich meinen defekten Reservestator instandsetzen.
Gruß Horst
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