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Ein Fall aus dem wirklichen Leben

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#1 Ein Fall aus dem wirklichen Leben

von HaPa125 » 6. Jul 2014, 17:58

Moinsen zusammen!!!


Das ist ein Fall aus dem richtigen Leben.

Zum Sachverhalt:

Ich fahre mit meiner Mopete auf der A29, gemütlich so mit ca. 110 km/h auf dem rechten Fahrstreifen. Vor mir fährt ein Lkw mit seinen 90 km/h. Ich möchte überholen, geht aber nicht weil hinter mir zwei Pkw angeschossen kommen. Also lass ich diese überholen und verringere meine Geschwindigkeit auch auf 90. Dann kommt eine riesen Lücke und ich blinke links, schaue mich auch noch um, wechsele den Fahrstreifen und beschleunige wieder so auf 120 km/h. Dann sehe ich, wie ich mittig des Lkw war, einen VW-Bus im Spiegel, direkt hinter mir. Ich beschleunige auf ca. 140 km/h und der Abstand wird nicht grösser. Ich drehe meinen Kopf zur Schulter und sehe den Bully schon im Augenwinkel. Das sind keine 2 Meter Abstand gewesen. Ich sage absichtlich Abstand und nicht Sicherheitsabstand, weil das mit Sicherheitsabstand nichts mehr zu tun hat. Nachdem ich den Lkw überholt hatte scherte ich auch den rechten Fahrstreifen und lies diesen Idioten überholen. Der scherte vor mir ein und ich bin ihm mit ca. 140 nachgefahren und habe mir das Kennzeichen gemerkt. Ich wollte nun doch mal sehen was da für ein Vollpfosten am Steuer sitzt und bin neben ihn gefahren. Was soll ich sagen, es war Opa Hoppenstedt. Ich habe ihm den Scheibenwischer gezeigt um klar zu machen, dass dieses Verhalten schon gefährlich war. Der Typ schaut mich an, winkt ab und zieht im gleichen Moment seinen Bully auf die linke Spur. Einen Grund dafür hatte er nicht. Ich hätte mir fast in die Hosen gesch....... Das einzigste was mir blieb war bremsen. Dann bin ich ihm zur nächsten Abfahrt hinterher, in der Hoffnung er würde anhalten. Dann hätte ich mich warscheinlich unglücklich gemacht. Er ist weitergefahren und ich habe abgebrochen.

Am nächsten Tag, nachdem sich mein Gemüt wieder beruhigt und ich eine Nacht darüber nachgedacht und geschlafen hatte bin ich zur Polizei gefahren und habe eine Anzeige erstattet. Der Ordnung halber habe ich auch gesagt, dass ich Opa Hoppenstedt auch den Scheibenwischer gezeigt habe. Sonst wäre ich unglaubwürdig. Ich habe auch angegeben, das, wenn er angehalten hätte ich in diesem Gemütszustand mich zu einer Handlung hätte hinreissen lassen die ich späer bitter bereuht hätte.

Also Anzeige erstattet und lange nichts gehört.

Heute hatte ich Post im Kasten. Vom Amtsgericht Oldenburg. Opa Hoppenstedt darft, wie ich auch, am 28.07.2014 um 11.10 Uhr im Saal 3 antanzen. Ich als Zeuge und Opa als Beschuldigter.

So, nun werden wir ja sehen wie die deutsche Justiz arbeitet.

Da die Verhandlung mit Sicherheit öffentlich ist kann ja jeder Mopetentreiber dieser Verhandlung beiwohnen.

Was ich aber auch damit sagen will ist folgendes:
Unsere Polizei arbeitet, und das gut. Sie haben den Fahrer ermittelt.
Ich bin trotz meines aufbrausenden Gemütes froh so gehandelt zu haben. So bleibt mir die Verhandlung als Beschuldigter einer Körperverletzung erspart.

Wenn das Urteil gesprochen ist melde ich mich wieder.

Bis dahin, fahrt vorsichtig und wenn etwas passiert, schlaft eine Nacht drüber.

In diesem Sinne.

-- Mo 28. Jul 2014, 20:18 --

So, liebe Leute!!

Heute war Gerichtsverhandlung. Und was soll ich euch sagen, Opa Hoppenstedt hat es so für sich hingebogen wie er es brauchte. Meine Frau hat sich alles mit angehört und hat gesagt, dass Opa selber zugegeben hat 155 km/h schnell gefahren zu sein.

Lange Rede kurzer (Un)Sinn:

Das Verfahren wird vorläufig gegen die Zahlung einer Geldbusse vonn 900,-Teuronen eingestellt, die Opa H. an eine gemeinnützige Einrichtung in 6 Raten a 150,-€ antrichten muss. Sollte er nicht oder auch nur mit einer Rate in Verzug geraten wird das Verfahren wieder aufgerollt.

Somit muss ich sagen, das das Gericht und auch die Staatsanwaltschaft sehr gnädig mit ihm umgegangen sind. Er soll Berufskraftfahrer sein und braucht seinen Führerschein halt.

Und wegen meinem Scheibenwische, den ich Opa H. ja gezeigt und vor Gewricht daraus auch keinen Hehl gemacht habe, ist kein Wort verloren worden.

Ich für mein Teil habe einen, wenn auch kleinen, innerlichen Feiertag gehabt. Denn 900,-€ sind ja nun auch kein Pappenstiehl.


Das wollte ich euch nicht vorendhalten.


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#2 Re: Ein Fall aus dem wirklichen Leben

von wavelow » 11. Aug 2014, 11:06

Herzlichen Glückwunsch!

Leider ist es im Alltag ja meistens so, dass man solche Idioten viel zu selten anzeigt. Einfach weil man dann noch mehr Stress, Zeit und Co. opfern muss. Und oft genug werden die Verfahren eingestellt. Man selbst als einziger Zeuge ist halt meistens zu wenig. Umso schöner, dass es mal wieder einen erwischt hat und zahlen muss. Obwohl ich Reue oder Einsicht hier auch nicht erkenne.

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