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Kombibremse Otello

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#1 Kombibremse Otello

von Kreuzberg » 20. Dez 2015, 09:25

Guten Morgen,

soweit ich das alles verstanden, gelesen und getestet habe, besitzt mein Otello Bj. 2011 eine Kombibremse.

Aber, wie bremst die denn genau, beide Räder gleich, ein Kolben hinten? Unterscheidet sich das Bremsverhalten, wenn ich links oder rechts Bremse?
Ihr merkt, ich bin noch neu, und will vor dem ersten Wegrutschen die Fragen stellem.

Beste Grüße

Andreas


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#2 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 20. Dez 2015, 09:44

Hallo,

also beim S3 funktioniert das so, das die 2. Bremskolben vorne dann mit dem rechten Bremshebel betätigt werden. Dadurch ist auch die Bremswirkung besser, wenn man beide Hebel zieht.

Ich könnte mir vorstellen, das das beim Otello ähnlich ist.

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#3 Re: Kombibremse Otello

von günni52 » 20. Dez 2015, 14:29

Hallo

Ich zitiere aus Wikipedia: Die Kombibremse ist ein System, das dafür sorgt, das bei Betätigung des Handbremshebels (vordere Bremse) die hintere Bremse automatisch mitbetätigt wird, und umgekehrt .
Gruß Günni

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#4 Re: Kombibremse Otello

von Kreuzberg » 20. Dez 2015, 15:54

Hi,
War es das Wikipedia für meinen Otello? Die generelle Funktionsweise ist mir schon bekannt. Ich mag ja die Details für genau mein Tdp wissen.

Grüße

Andreas

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#5 Re: Kombibremse Otello

von Bastler » 20. Dez 2015, 16:06

Wenn du für vorne den Bremshebel ziehst so bremst es auch nur vorne. Beim ziehen des hinteren Bremshebels wird die vordere Bremse automatisch mit betätigt. Hast du keine Anleitung für deinen Roller, da steht das doch drin wie es funktioniert. Außerdem kann man das auch testen.
Wenn du das Wiki hier aus dem Forum meinst da steht das nicht drin wie es funktioniert.
-- Automatische Zusammenführung - 20. Dez 2015, 15:13 --

joksi hat geschrieben:Hallo,

also beim S3 funktioniert das so, das die 2. Bremskolben vorne dann mit dem rechten Bremshebel betätigt werden. Dadurch ist auch die Bremswirkung besser, wenn man beide Hebel zieht.

Ich könnte mir vorstellen, das das beim Otello ähnlich ist.

Wenn ich beide Bremshebel ziehen muß um eine bessere Wirkung zu erziehlen brauche ich keine Kombibremse mehr.

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#6 Re: Kombibremse Otello

von Kreuzberg » 20. Dez 2015, 16:49

Hi,
Die Anleitung nebst Roller ist nochmal zur Durchsicht weg. Aber mit der Erklärung kann ich was anfangen, und verstehe das Prinzip beim Otello. Du hast aber Recht,sollte man auch probieren, bevor man es wurklich bis zur Grenze ausreißen muss.
Grüße
Andreas

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#7 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 20. Dez 2015, 16:58

Bastler hat geschrieben:Wenn ich beide Bremshebel ziehen muß um eine bessere Wirkung zu erzielen brauche ich keine Kombibremse mehr.



Dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt, entschuldige mich gerne für die Unvollständigkeit:

Der linke Bremshebel betätigt die hintere Bremse und 2 Bremszylinder der vorderen Bremse (das ist auch beim Entlüften zu beachten). Der rechte Bremshebel betätigt die restlichen 2 Bremszylinder vorne.

Im Normalfall reicht die Betätigung der Kombibremse (linker Bremshebel) völlig aus, wenn es doch eng wird oder wenn man bergab fährt und die Kombibremse entlasten/kühlen möchte, dann hat man für diese Fälle noch den rechten Bremshebel, der deutlich spürbar bei der Verzögerung mitwirkt.

Generell möchte ich betonen, das die Bremsen der S3 für mich zu den Allerbesten der 125er Klasse zählen, kein Vergleich zu den schwammigen Bremsen der Hondas zum Beispiel.

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#8 Re: Kombibremse Otello

von Bastler » 20. Dez 2015, 17:40

Honda ist aber der Erfinder der Kombibremse. Ich komme auch sehr gut ohne Kombibremse aus. Die meiste Zeit Bremse ich eh mit beiden Hebeln. Bei einer Vollbremsung ziehe ich erst den Hebel für die vordere Bremse damit die Gabel vorne einnickt und erst dann ziehe ich voll durch. Ziehe aber auch in einer Gefahren Situation die hintere Bremse bis zum Blockieren des Rades, ich bin in solchen Situationen noch nie weggerutscht. Ich Bremse aber auch nicht bis zum Stillstand des Fahrzeuges sondern umfahre nach lösen der Bremse ein eventuelles Hinternis falls es die Situation zulässt.
Für mich wäre das eh wieder eine Umgewöhnung so eine Kombibremse. Lieber wäre mir da ABS, zumal ABS heute schon Versicherungen Teurer werden lässt wenn nicht vorhanden.

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#9 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 20. Dez 2015, 19:54

Bastler hat geschrieben:Honda ist aber der Erfinder der Kombibremse.

Für mich wäre das eh wieder eine Umgewöhnung so eine Kombibremse. Lieber wäre mir da ABS, zumal ABS heute schon Versicherungen Teurer werden lässt wenn nicht vorhanden.


Tja, was hilfts denn wenn man der Erfinder ist, es aber nicht richtig umzusetzen vermag. Wenn Du die S3 fährst und bremst und dann gleich drauf die Typen PCX, SH und Furzi (alles in 125ccm) wirst Du sehen, das die S3 am besten verzögert - und das ohne Sinterbeläge.

Also, so wie Du bremst, bremst man eigentlich lehrbuchmäßig mit dem Motorrad. Daran musst Du auch nix ändern, warum auch. Die Fussbremse fürs Hinterrad entfällt halt mit dem Roller.

Eine größere Umstellung könnte da das ABS bedeuten. Das funktioniert nämlich nicht so dolle wie beim Auto sondern hat einen ganz deutlichen oder gar gefährlichen Nachteil: wenn Du zu schnell in die Kurve gehst und dann beherzt zur Bremse greifst will sich das Moped nämlich dank dem ABS aufstellen, was Du dann noch fester verhindern musst - denn sonst gehts in die Botanik. Und da Du beim Roller keinen Knieschluß kriegst, eben weil Du es nicht mit den Knien beim Tank mit runterdrücken kannst, wirst Du womöglich dann dank ABS hoffentlich weich in der Wiese landen.

Auf der Geraden mag es bei Leuten, die kein Gefühl beim Bremsen haben gute Dienste leisten - aber in Kurven ist das echt ein Teufelszeug. Ich hab das mit meiner ehem. 1200er einmal erleben müssen ich habs knapp geschafft nicht abzufliegen - aber seit dem sehe ich den Segen des ABS beim Zweirad doch sehr sehr skeptisch.

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#10 Re: Kombibremse Otello

von Manfred1958 » 21. Dez 2015, 00:11

joksi hat geschrieben:wenn Du zu schnell in die Kurve gehst und dann beherzt zur Bremse greifst will sich das Moped nämlich dank dem ABS aufstellen, was Du dann noch fester verhindern musst - denn sonst gehts in die Botanik.

Wenn Du in der Kurve beherzt zur Bremse greifst, stehen die Chancen sehr gut in der Botanik zu landen - mit oder ohne ABS.

Technik ersetzt nun mal nicht Hirn bzw. Gefühl.
ABS kann Dir helfen die Fehler anderer zu mindern (zB wenn Du auf der Geraden übersehen wirst), selten Deine Eigenen (zB zu schnell in der Kurve).

Ich sehe ABS als Reservefallschirm: Gut es zu haben und hoffentlich nie zu brauchen...

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#11 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 21. Dez 2015, 09:18

Manfred1958 hat geschrieben:ch sehe ABS als Reservefallschirm: Gut es zu haben und hoffentlich nie zu brauchen...


Ja, genau so sollte man es auch sehen - aber wie gesagt, bei Rollern eher kontraproduktiv. Auch in der Kurve kanns am Entgegenkommenden liegen, das man bremsen muss, ganz abgesehen von der klassischen Kurve, die zumacht.

Ich kenne das negative nur vom Motorrad, nicht beim Roller und würde mich eher für einen Roller ohne ABS entscheiden. Sicher ist sicher, weil abschaltbar ist es ja auch wieder nur bei den teuren Bikes.

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#12 Re: Kombibremse Otello

von Manfred1958 » 21. Dez 2015, 11:51

joksi hat geschrieben:aber wie gesagt, bei Rollern eher kontraproduktiv. Auch in der Kurve kanns am Entgegenkommenden liegen, das man bremsen muss, ganz abgesehen von der klassischen Kurve, die zumacht.

Joksi, da gehen unsere Meinungen auseinander...

ABS dient der Sicherheit, wenn es falsch eingesetzt wird, ist der Lenker (und nicht das ABS) Schuld.
ABS greift nicht für den Lenker überraschend ein.
Bei der üblichen 2 Finger Bremsung ist ein Aktivieren des ABS nicht möglich.
Bei einer 5 Finger Vollbremsung kann ich entscheiden ob ich bei Aktivierung des ABS den Bremsdruck aufrecht erhalte
(und mit ABS Unterstützung bremsen möchte) oder durch Bremsdruckabbau das ABS deaktiviere.

ABS zwingt mich zu nichts - ich entscheide!

Bei einem Entgegenkommenden wäre ich froh, wenn er mir den Platz lässt in die Botanik zu rauschen - ist wahrscheinlich weicher als sein Auto.
In beiden Fällen zählt sowohl die Lenkbarkeit als auch jeder KM/h weniger (sagt einer, der die Schlupfbremsung nicht beherrscht).

Zu den Saukurven:
Soweit ich mich noch erinnern kann habe ich in der Fahrschule gelernt, dass in diesem Fall das Motorrad aufzurichten ist,
eine Gefahrenbremsung einzuleiten ist und dann zu hoffen, dass die restliche Kurve für die Schräglage reicht.
Warum in diesem Fall ABS "kontraproduktiv" sein soll ist mir nicht ganz klar (abgesehen davon, dass diese Kurve eindeutig zu schnell angefahren wurde)..


Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ABS verteufelt wird - meiner Meinung nach zu Unrecht.
Wer bei einem Fahrsicherheitstraining schon einmal den Längenunterschied des Bremsweges zwischen ABS und nicht ABS gebremsten Motorrädern
(bei Nichtprofis) gesehen hat, wird ABS schätzen.

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#13 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 21. Dez 2015, 12:38

Manfred1958 hat geschrieben:
joksi hat geschrieben:aber wie gesagt, bei Rollern eher kontraproduktiv. Auch in der Kurve kanns am Entgegenkommenden liegen, das man bremsen muss, ganz abgesehen von der klassischen Kurve, die zumacht.

Joksi, da gehen unsere Meinungen auseinander...

ABS zwingt mich zu nichts - ich entscheide!

Zu den Saukurven:
Soweit ich mich noch erinnern kann habe ich in der Fahrschule gelernt, dass in diesem Fall das Motorrad aufzurichten ist,
eine Gefahrenbremsung einzuleiten ist und dann zu hoffen, dass die restliche Kurve für die Schräglage reicht.
Warum in diesem Fall ABS "kontraproduktiv" sein soll ist mir nicht ganz klar (abgesehen davon, dass diese Kurve eindeutig zu schnell angefahren wurde)..


Hallo Manfred,

herrlich - endlich wieder mal eine interessante Diskussion!

Ich stimme Dir zu 90% zu und möchte nur nebenbei erwähnen, das anno dazumals ich eines der ersten Dienstautos mit eingebautem ABS fahren durfte. Und generell würde ich kein Auto mehr ohne kaufen - also bei Gott keine Verteufelung. Eher verzichte ich auf Fensterheber oder Zentralverriegelung denn auf ABS beim Auto.

Was Du in der Fahrschule gelernt hast ist nun mal die herrliche rosa Theorie. Wenn oder falls Du zu schnell in der Kurve wärst und stellst Deinen Roller auf anstelle ihn weiter runterzudrücken - dann gute Nacht. Das nennt man Praxis.

Als ich mein ersten Oha! Erlebnis mit ABS hatte, war ich in der Tschechei unterwegs, rund um den schönen Moldaustausee. Eigentlich flott gefahren wie immer, gar nicht gerast. Gemütlich in die Kurve rein - da macht die blöde Kurve immer weiter zu, irgendwann war ich bei dem Punkt angelangt, wo ich die Bremse einzusetzen musste. Ohne Option, weil da auch noch so ein herziges Farmerfuhrwerk stand und vermutlich auf ein paar PS wartete. Also ich voll in die Eisen....naja. Mein Moped stellte sich auf ich versuchte es runterzudrücken. Wie ich das ohne Blessuren und Kratzer auf dem Moped überstand ist mir heute noch ein Rätsel.

Egal, ist Geschichte. Aber trotzdem, mit dem Roller wäre ich vermutlich kopfüber in das Fuhrwerk gefahren, denn das ABS hat da auch Lenkbewegungen erschwert und einen Tank zum niederdrücken hätte ich da auch nicht gehabt.

Und, ja, ich war zu schnell auch wenn ich beim Kurveneingang durchaus gebummelt hatte. Aber eigentlich wäre genau für diesen Fall das ABS eine super Sache - wenn es nicht gegen den Fahrer arbeiten würde.

Genau das hat die Industrie ja mittlerweilen erkannt, es gibt Kurven-ABS und es gibt das ABS auch abschaltbar. Nur eben nicht für Roller, wo man es am ehesten brauchen könnte.

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#14 Re: Kombibremse Otello

von Kreuzberg » 21. Dez 2015, 21:02

Servus,

auch wenn es etwas abgwichen ist, waren alle Beiträge hilfreich und super interessant. Man lernt halt nie aus.

Grüße

Andreas

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#15 Re: Kombibremse Otello

von Manfred1958 » 21. Dez 2015, 23:11

Hallo Kreuzberg
Kreuzberg hat geschrieben:auch wenn es etwas abgwichen ist, waren alle Beiträge hilfreich und super interessant. Man lernt halt nie aus.

Sorry, meine Schuld...
Ist aber ausnahmsweise ein Thema, welches mich anspricht :lol:


joksi hat geschrieben:Was Du in der Fahrschule gelernt hast ist nun mal die herrliche rosa Theorie. Wenn oder falls Du zu schnell in der Kurve wärst und stellst Deinen Roller auf anstelle ihn weiter runterzudrücken - dann gute Nacht. Das nennt man Praxis.

Gut dass Du das schreibst.
Daran erkenne ich, dass ich etwas anderes gemeint habe.
So wie ich das jetzt verstehe meinst Du die Phase, in der der Biker merkt, dass er zu schnell ist (relativ zeitig in der Kurve).
Zu diesem Zeitpunkt gebe ich Dir vollkommen recht.
Da greift die alter Bikerregel:
Drücken - drücken - drücken, a bissl was geht immer noch

Ich dagegen meinte den Zeitpunkt danach.
Du hast den maximalen Neigungswinkel ausgeschöpft und bist immer noch zu schnell - soll heissen:
Der Kurvenradius des Motorrades ist grösser als der der Kurve.
Wenn Du jetzt die Geschwindigkeit reduzierst, werden auch die Seitenführungskräfte (oder ist das die Zentrifugalkraft?) geringer.
Somit gewinnt die Erdanziehungskraft und Du steigst innen ab.

Also aufrichten des Motorrades, Gefahrenbremsung und an das einzige Wort denken, das helfen kann.
Nicht "Schei**e" sondern Bremslösbereitschaft.
Daher Bremsen lösen, Maschine kippen und hoffen, dass es sich ausgeht.
Wenn nicht innen absteigen. Dann kannst man wenigstens noch ein bisschen Energie abgeben.

Stimmst Du mir bis dahin zu?

Ohne ABS muss ich mir während der Gefahrenbremsung jetzt auch noch zusätzlich zu dem Strass Gedanken über blockierende Räder und Lenkeinschränkungen machen.
Mit ABS kann ich mich voll auf den Zeitpunkt konzentrieren an dem ich letztmöglich die Bremsen lösen und die Maschine kippen muss.

Oder sehe ich das falsch?


joksi hat geschrieben:Und, ja, ich war zu schnell auch wenn ich beim Kurveneingang durchaus gebummelt hatte. Aber eigentlich wäre genau für diesen Fall das ABS eine super Sache - wenn es nicht gegen den Fahrer arbeiten würde.

Wenn der Fahrer während des Bremsens die Maschine runterdrücken möchte, wird das Radl immer gegen ihn arbeiten, mit oder ohne ABS.
Ob das jetzt schwieriger ist wenn ABS anspricht oder ohne ABS bei blockierenden Rädern - keine Ahnung.
Denn bis kurz vor dem blockieren der Räder verhalten sich doch beide Motorräder (mit und ohne ABS) gleich (vom Mehrgewicht mal abgesehen).

Genau das ist ja der Mist (oder der Anspruch) beim 2Radfahren: Manche parallele Handlungen vertragen sich einfach nicht

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#16 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 22. Dez 2015, 12:04

Manfred1958 hat geschrieben:Hallo Kreuzberg
Kreuzberg hat geschrieben:auch wenn es etwas abgwichen ist, waren alle Beiträge hilfreich und super interessant. Man lernt halt nie aus.

Sorry, meine Schuld...
Ist aber ausnahmsweise ein Thema, welches mich anspricht :lol:

Ohne ABS muss ich mir während der Gefahrenbremsung jetzt auch noch zusätzlich zu dem Strass Gedanken über blockierende Räder und Lenkeinschränkungen machen.
Mit ABS kann ich mich voll auf den Zeitpunkt konzentrieren an dem ich letztmöglich die Bremsen lösen und die Maschine kippen muss.

Oder sehe ich das falsch?


Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Letztlich wünsche ich Dir, das Du nie in die Situation geratest, die ich zum Glück unbeschadet überstanden habe. Eine gute Bremse - so wie die der S3 - hat einen klaren und gut fühlbaren Druckpunkt. Den zu überschreiten wird routinierten Fahrern - wie den meisten Forenmembern hier - nur mit Mühe gelingen. Und wenns denn in der Kurve passiert liegt er sowiso auf der Schnauze, ohne ABS weil die Räder blockieren und er in Schräglage wegrutscht und mit ABS weil sich der Roller aufstellt und er in der Kurve geradeaus fährt.

Ergo ist es in dem Fall dann sowiso wurscht. Anstelle oder zusätzlich zum teuren ABS würde ich dann raten, einen Motorradfahrer Lehrgang bei einem der beliebten Autofahrerclubs zu besuchen. Das kann sowiso nicht schaden.

Um wieder halbwegs zum Thema zurückzukommen möchte ich mal so behaupten, das die Kombibremse des S3 (die vom Otello kenn ich nicht) besser funktioniert und besser dosierbar ist als die des viel teureren Suzuki Burgman 400. Ganz zu schweigen von den Bremsen a la Honda PCX & Konsorten.

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#17 Re: Kombibremse Otello

von ts1964 » 22. Dez 2015, 12:32

joksi hat geschrieben:Und wenns denn in der Kurve passiert liegt er sowiso auf der Schnauze, ohne ABS weil die Räder blockieren und er in Schräglage wegrutscht und mit ABS weil sich der Roller aufstellt und er in der Kurve geradeaus fährt.
Das Aufstellmoment ist unabhängig vom Vorhandensein eines ABS, sondern liegt am Bremsen und nicht-mittigen Aufstandspunkt des Reifens, das führt zu einer Hebelwirkung. Plötzlich Bremse zuknallen zu einer plötzlichen Reaktion. Das ist aber Schuld der Physik, nicht Schuld des ABS.
Bei meiner Husqvarna lasse ich das ABS immer eingeschaltet, auch wenn ich den Knopf drücken könnte. Der Fall, dass ich absichtlich das Hinterrad blockieren lassen möchte, kam einfach noch nicht vor (dazu müsste ich - natürlich auf ordentlichen Stollenreifen - in einen Enduropark an ganz bestimmte Stellen).
Tausendmal häufiger ist dagegen, dass das Hinterrad weiter rollen darf und millionenmal häufiger, dass es weiter rollen soll.
Und bevor ich vergesse, das ABS wieder einzuschalten, bleibt es einfach an. Hat mir zwar noch nicht nachweislich den Arsch gerettet (kleine Hinterradrutscher auf Matsch oder nassem Gras können oft abgefangen werden), aber nachweislich auch nicht geschadet.

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#18 Re: Kombibremse Otello

von joksi » 22. Dez 2015, 13:23

ts1964 hat geschrieben:Das Aufstellmoment ist unabhängig vom Vorhandensein eines ABS, sondern liegt am Bremsen und nicht-mittigen Aufstandspunkt des Reifens, das führt zu einer Hebelwirkung. Plötzlich Bremse zuknallen zu einer plötzlichen Reaktion. Das ist aber Schuld der Physik, nicht Schuld des ABS.


Jungs, ich gebs auf. Mit dem Vorgängermoped (auch ne 1200er Bandit) bin ich bloß 46000 km gefahren ohne jemals gegen das Moped kämpfen zu müssen in der Kurve, bloß das eine Mal mit dem ABS. Und mit den anderen 3 Motorrädern seit meinem 18. Lebensjahr auch nicht. Das mögt ihr nun gerne schönreden, jubelt doch gerne weiter über eine zig-mal nachgewiesene Schwäche des ABS beim Zweirad. Bosch & Co entwickeln halt nur aus Spass am Geldausgeben an genau dem von mir beschriebenen und erlebten Problem. Anscheinend haben die bloß von meinem Problem gehört und darauf gleich beschlossen etwas ohnehin so perfektes völlig sinnfrei zu verbessern.
:lol:

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#19 Re: Kombibremse Otello

von Kreuzberg » 22. Dez 2015, 13:46

So,
Dann frag ich auch nochmal was:

Ich beabsichtige meine Kinder auf dem Roller gelegentlich mit zu nehmen. Macht ein Fahrsicherheitstraining mit Roller Sinn? Ich bin vor 5 Jahren nicht Motorrad gefahren.
Beste Grüße
Andreas


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#20 Re: Kombibremse Otello

von Mumpfel » 22. Dez 2015, 14:16

Hallo Andreas,

ich denke das es schon Sinn macht, egal ob mit Roller oder Motorrad. Die Physik ist die gleiche.

Mehrere meiner Kollegen habe schon ein oder zwei Trainings hinter sich und waren begeistert. Sie empfehlen es auf jeden Fall zu machen.

Gruß Michael

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